Anlass vom 26. August 2023

Hallo
nach einer langen Sommerpause trafen wir uns am 26. August wieder. Dieser Tag wird allen Teilnehmer in Erinnerung bleiben, war es doch eines der äusserst seltenen Male, wo wir im Regen wanderten. Doch beginnen wir von vorne:
Wir trafen uns direkt am Bahnhof in Tecknau bei bewölktem Himmel und warmer Temperatur und wanderten am Rand des Eitals hoch. Der Weg ging zuerst im Schatten des Waldes. Vor dem Schützenhaus überquerten wir das Tal zwischen hochgewachsenen Maisstängeln durch. 300m weiter folgten wir dem Eibach wieder zurück zum Wald. Auf diesem Wegstück konnte man die ursprüngliche Nutzung des Baches erahnen, wurde er doch im Winter gestaut, so dass die Wiesen mit fruchtbarem Schlamm überflutet wurden. Nun stiegen wir dem Bach folgend hoch bis an den Fuss des Wasserfalls, wo wir auch einen Blick auf den (verschlossenen) Eingang der Bärenhöhle werfen konnten. Von hier ging es wieder zurück und dann steil hoch zu den Kalkfelsen, wo auch die Bruderlochhöhle sich befindet. Bis hierher hatten wir über die Bedeutung der Grosseltern für ihre Enkelkinder (nach Erikson) erfahren und von einem Beispiel, wie Tradition von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden kann (Frage der Kinder zur Bedeutung des Passahmahls mit anschliessender Erzählung der Geschichte vom Auszug des jüdischen Volkes aus Ägypten vor mehr als 3000 Jahren). Zur Geschichte der Bruderlochhöhle ist nichts genaues bekannt. Doch wie beim Bruderholz wird angenommen, dass in der Zeit zwischen dem Niedergang des römischen Reichs und dem Entstehen der karolingischen Reiche sich an verschiedenen Orten Menschen getroffen und zusammen gelebt haben, die ihren christlichen Glauben in einer ursprünglichen Form leben wollten unbeeinflusst von heidnischen Spuren und dem zunehmenden Einfluss der verwaltungsmässig sich gut organisierten ehemaligen christlichen Staatskirche. Inzwischen hatte sich der Himmel vollständig bedeckt mit dunklen Wolken. Wir beeilten uns, über das Dorf Wenslingen zur Ruine Ödenburg zu gelangen. Dort begann dann auch der angekündigte Regen. Dennoch konnten wir ein Feuer entfachen, wo eilig unsere Würste (schwarz) gebraten wurden. Daneben erfuhren wir auch von deren aufgrund der kürzlich stattgefundenen Restaurierung revidierten Geschichte: Inzwischen wird aufgrund von neuen Funden angenommen, dass die Herren Homburg oder Thierstein (zwei verwandte Geschlechter aus der Gegend Wittnau / Schupfart) ihr Einflussgebiet nach Westen ausdehnten und dabei im 10. Jahrhundert die Ödenburg gründeten. Die Homburger konnten aber wenig später die Homburg bauen und die Thiersteiner die Besitzungen der Soyhières im Laufental und der Pfeffinger bei Aesch übernehmen, so dass die Ödenburg verlassen wurde und zerfiel. Nach dieser dieses Mal kurzen Mittagspause brachen wir im Regen auf, und wanderten durch den Wald zum Dorfeingang von Wenslingen. Aufgrund der nun rutschigen Verhältnisse auf den Wanderwegen entschlossen wir uns, der Strasse im Aletental zu folgen bis zum alten Wenslingerweg, der direkter Richtung Bahnhof führte. Doch zuerst machten wir einen Abstecher zum Primarschulhaus Tecknau, wo wir Einlass erhielten und die in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts in der Bärenhöhle gefundenen Knochen eines Bären, der vor ca. 30’000 Jahren gelebt hat, anschauen konnten. Nach diesen Eindrücken eilten wir zum Bahnhof, wo wir uns auch schon verabschiedeten.

Dieser Anlass war voller Eindrücke aus den verschiedensten Bereichen, die uns noch längere Zeit begleiten werden.
Bei unserem nächsten Anlass vom 28. Oktober, der uns von Diegten zum Leuenberg führen wird, werden wir uns u.a. mit dem Geheimnis eines speziellen Grundsteins der Heimstätte erfahren. Wir freuen uns, Euch dabei wiederzusehen.

Herzlich grüssen Euch

Pierre und Peter

Vorschau Anlass vom 26. August 2023

Hallo zusammen

am 26. August ist die Sommerpause vorüber und wir sehen uns erneut. Dieses Mal treffen wir uns am Bahnhof Tecknau nach der Ankunft der S3 um 10:02 (Riehen Dorf ab 09:06, Basel ab 09:31, Kaiseraugst ab 09:27 via Pratteln, Liestal ab 09:47, Lausen ab 09:50, Sissach ab 09:56). Auf unserer Rekognoszierung haben wir diesen ‚roten Pfeil‘ durch Tecknau hindurchfahren gesehen. Wir folgen zuerst dem Erlebnispfad ‚Passpartout‘ Richtung Wenslingen. Wir weichen aber von diesem Weg ab und gehen zum Schützenhaus, um von dort den Weg zur Bärenhöhle zu finden. Bei unserer Rekognoszierung war vom Wasserfall, der dort herunterkommt, nur ein Rinnsal sichtbar. Nun gehen wir hoch zu der Bruderlochhöhle.  Über die Geschichte dieser Höhle ist nichts bekannt. Der Name lässt vermuten, dass dort einmal ein Einsiedler gehaust hat. Hier werden wir unseren besinnlichen Moment abhalten.

Auf dem Weg erfahren wir kurz etwas zur Lebensphase der Grosseltern aus der Sicht von Erikson, erhalten einen kurzen Einblick in die Weise der Überlieferung von Werten in der jüdischen Gesellschaft, einen geschichtlichen Überblick über die spätere Zeit zwischen römischer Staatskirche und fränkischer Staatskirche und die Entstehung von Bruderschaften als Vorstufen zu Klöstern.

Ein kurzes Wegstück nach der Bruderlochhöhle am oberen Ende des Wasserfalls befindet sich eine Feuerstelle, wo wir das Mittagessen einnehmen. Danach gehen wir weiter zum Dorf Wenslingen und zur Ruine Oedenburg. Diese wurde in den letzten Jahren erneut archäologisch untersucht, so dass eine neue Geschichte zu dieser ehemaligen Burg geschrieben wurde. Von dort geht es weiter zum Tobel, das nach Tecknau hinunterführt, und wir folgen einem Waldweg auf der Nordseite bis zum Dorf Tecknau. Hier verabschieden wir uns am Bahnhof, so dass wir die S3 um 14:55 erreichen (Sissach an 15:02, Lausen an 15:07, Liestal an 15:11, Kaiseraugst via Pratteln an 15:32, Basel an 15:27, Riehen Dorf an 15:52).

Wir freuen uns, viele von Euch wieder zu sehen.

Herzlich grüssen Euch

Pierre und Peter

 

Anlass vom 6. M ai 2023

Hallo

am 6. Mai war unser 2. Anlass in diesem Jahr. Wir trafen uns dieses Mal direkt in Riehen.

Vom Bahnhof führte uns der Weg zuerst zur Dorfkirche von Riehen. Wir umrundeten sie von aussen und fanden dabei eine ähnliche Wehranlage wie in Pratteln. An der Kirchgasse sahen wir eine Mauer mit Zinnen, von denen sich eventuell das Wappen von Riehen ableitete. Weiter ging es durch den Landschaftspark Wiese zum Naturbad. Hier begann der Aufstieg im Schlipf, dem bekanntesten Rebberg im Kanton Basel-Stadt. Unterwegs konnten wir uns über verschiedenen Rebsorten informieren und sahen an Rissen der alten Strasse von Tüllingen nach Weil, wieso dieser Abhang Schlipf heisst. Nach einem letzten Aufstieg waren wir vor dem Kirchlein auf dem Tüllinger Hügel. Hier war der erste Input: In der Zwischenzeit zwischen den durchorganisierten Reichen der Römer und der Franken war die Kirche ohne staatliche Unterstützung und die Christianisierung stockte und erreichte die gewöhnliche Bevölkerung nur schwer. In dieser Zeit lebten Christen und Christinnen als leuchtende Zeugen des Glaubens und es geschahen oft auch Wunder. In der Region Basel lebten nach der Legende drei Frauen, Ottilie, Chrischona und Margaretha, in den Hügeln um die Stadt in Einsiedeleien. Diese waren so gelegen, dass sie sich nachts mit Lichtzeichen verständigen konnten. Da das Kirchlein anderweitig genutzt wurde, konnten wir unsere gewohnte Besinnung nicht durchführen. Wir orientierten uns genau beim Betrachten der Stadt, der Hügel im Baselbiet, dem Jura, den Vogesen und dem umgebenden Deutschland. Später, auf der Höhe des Tüllinger Hügels, sahen wir dann weit in die oberrheinische Tiefebene hinein mit dem Isteiner Klotz. Auf dem Hügel fanden wir am Waldrand eine geeignete Stelle für unser Mittagessen. Wie gewohnt teilten wir unsere Lebensmittel untereinander auf. Dieses Mal fand sogar ein grosser Osterhase Platz auf dem Esstisch. Zum Abschluss des Essens bemerkten wir, dass unser Tisch belebt war, denn plötzlich zeigten sich zwei Eidechsen aus einem Holzspalt. Ihnen zuzusehen war sehr unterhaltsam.

Nach dem Essen folgten wir dem Weg am Waldrand Richtung Unter-Tüllingen. Hier hatten wir Gelegenheit für den zweiten Input: In früheren Kulturen und bei uns auch noch vor etwas mehr als 100 Jahren fanden die Heiraten beim Eintritt der Geschlechtsreife statt. Die Kinder wurden dann von ihren Grosseltern betreut, so dass die jungen Eltern dem Erwerb nachgehen konnten. Als Folge der Industrialisierung und der Wanderung in die Städte zerbrach diese Möglichkeit. Die Kinder wurden fremdbetreut in den Schulen und gingen durch eine Berufslehre. Das soziale Erwachsensein verlagerte sich um mehrere Jahre. Die jungen Erwachsenen mussten nun den Lebensunterhalt erwerben und gleichzeitig die Kinder betreuen. In dieser stressigen Zeit wurde der kindliche Glaube gewandelt und fand oft Halt im Vertrauen auf einen gütigen Gott.

Der weitere Weg führte uns durch Obstanlagen nach Unter-Tülligen, einem schmucken Dorf mit bäuerlichem Charakter. Weiter ging es durch Obst- und Schrebergärten nach Lörrach an die Wiese. Dieser folgten wir bis wir wieder die Grenze zur Schweiz überschritten hatten. An der Riehener Grenze verabschiedeten wir uns voneinander und nahmen viele schöne Erinnerungen mit uns.

Herzlich grüssen Euch

Pierre und Peter

Vorschau Anlass vom 6. Mai 2023

Hallo zusammen

am 6. Mai sehen wir uns ein weiteres Mal. Das letzte Mal haben wir verschiedene verbale und averbale Reaktionen erhalten, die wir uns zu Herzen genommen haben. Nun sieht unsere Planung so aus: Wir werden uns um 10:00 in Riehen an der S-Bahn Haltestelle Riehen Dorf auf dem Basel-seitigen Perronende treffen.

Dies heisst: Sissach ab mit der S3 um 09:03, Lausen ab 09:07, Liestal ab 09:11, Kaiseraugst ab mit der S1 um 08:57. Umsteigen in Basel auf die S6, Abfahrt auf Gleis 2 um 09:31.

Unsere Wanderung startet also beim Bahnhof Riehen Dorf, führt zur evang.-ref. Kirche und quer über die Wiesenmatte. Wir wandern durch die schweizerischen Rebberge am Schlipf hoch nach Ober-Tüllingen. Hier steht das Kirchlein auf dem Tüllinger Hügel, um dessen Entstehung viele Legenden ranken. Darüber werden wir kurz informieren und danach im Kirchlein unsere Besinnung halten. Danach gehen wir einen kurzen Weg zum Aussichtspunkt, von wo wir in die weite Rheinebene und ins Wiesental sehen. Dort ist eine schöne Feuerstelle mit Bänken, wo wir unser Mittagsessen ums Feuer einnehmen können. Der Weiterweg führt uns am Waldrand oberhalb von Unter-Tüllingen entlang, auf kleinen Weglein durch die Obstgärten nach Unter-Tüllingen, einem kleinen schmucken Bauerndorf. Nun geht es durch weitere Obstgärten hinunter an die Wiese, der wir eine kurze Strecke hinauf bis zur Tramhaltestelle an der deutsch-schweizerischen Grenze folgen. Hier endigt unsere Wanderung.

Das Thema an diesem Tag ist ‚Die Herausforderungen für Leben und Glauben im jungen Erwachsenenalter‘.

Vorgesehene Verbindungen: Tram 6 Riehen Grenze ab um 14:58 bis Bad. Bahnhof, dort um 15:19 auf Gleis 11 mit der S6 ab, beim Bahnhof SBB um 15:31 mit der S3 auf Gleis 16 ab und Liestal an um 15:47, Lausen an um 15:50, Sissach an um 15:55. Nach Kaiseraugst Umstieg in Pratteln auf Bus 83 ab um 15:46 und Ankunft um 15:59.

Diese wilden Tulpen blühen zurzeit in den Rebbergen um Tüllingen:

Wir freuen uns, viele von Euch wieder zu sehen.

Herzlich grüssen Euch

Pierre und Peter

PS: Wer teilnimmt, soll einen Personalausweis (Identitätskarte) und einen Feldstecher mit sich nehmen. Es lohnt sich!

 

Anlass vom 18. März 2023

Hallo

am 18. März begannen die Wanderungen der Männer-Bewegung im Jahr 2023. Für dieses Jahr haben wir uns zwei Themen gewählt: ‚Stufen des Lebens und Glaubens‘ und ‚Christianisierung unserer Region‘. Unser erstes Ziel war deshalb Kaiseraugst oder genauer Augusta Raurica.

Wir trafen uns am Bahnhof von Liestal und fuhren mit dem Bus als Erstes bis nach Füllinsdorf-Schönthal. Hier war der eigentliche Start der Wanderung, die uns zuerst der Ergolz entlang führte und dann durch das Mühlematt-Quartier hinauf zum Hof Moosmatt. Dort war die erste Besichtigung: zuhinterst in einer Scheune befindet sich ein Keller, der in der alten römischen Wasserleitung liegt. Dies bot auch Anlass, uns über die Geschichte der Region um das Jahr 0 herum mit den Raurachern und Helvetier, der römischen Eroberung mit der Gründung von Augusta Raurica zu informieren. Nun ging es an Obstbaumkulturen vorbei und dann steil hoch zur Gärtnerei Eschbach. Unterwegs bot sich uns ein Weitblick zur Stadt Basel, die Chrischona und die Vogesen. Mit diesem Panorama vor uns hörten wir einen Input zur Entwicklung des Kindes zum jungen Erwachsenen: Gewinn des Urvertrauens – der Autonomie – der Initiative – des Werksinns und der Identität: Was hilft von Seiten der Eltern dazu?

Der weitere Weg führte uns wieder zu einem Stück der römischen Wasserleitung im Wölferhölzli. Unten an diesem Rain bot sich die Gelegenheit zu einem weiteren Input: Welche Haltung der Eltern dient zur Förderung eines persönlichen Vertrauensverhältnis ihrer Kinder zu Gott? Das Kind orientiert sich stark am Vorbild seiner Eltern, ihre Liebe, ihre Geborgenheit, später ihr Reden, ihren Umgang mit schuldig werden und Versöhnung und schliesslich ihrer Hoffnung für ihre Kinder.

Auf dem weiteren Weg folgten wir wieder der Ergolz bis zum Amphitheater von Augusta Raurica. Bei der dortigen Feuerstelle brannte innert kurzer Zeit ein Feuer für unsere Würste, die wir zum Mittagessen genossen. Auch war Zeit da fürs Gespräch miteinander. Nachher informierten wir uns anhand der Schautafeln und des Modells beim römischen Theater über die Bedeutung des Limes (Er diente nicht als eigentlicher Verteidigungswall, sondern bündelte die Handelsströme und führte sie an Zollstellen vorbei und sollte den Barbaren die technische Überlegenheit der Römer vor Augen führen.) und die verschiedenen Ausbau- (und Zerfalls)stadien von Augusta Raurica. Weiter ging es an den Rhein, vorbei an den Resten der gemauerten Umrandung des Kastells zur Kirche Gallus und Othmar. Hier, am Rhein unterhalb der heutigen Kirche, fanden sich Reste eines Bades, das vielleicht als Taufbecken gedient hatte, ein Grab mit christlichen Zeichen und ein Mauerrest der Kirche aus dem 4. Jh.n.Chr., als Augusta Raurica wahrscheinlich der Bischofsitz für das Gebiet der Rauracher war. Im gut durchorganisierten römischen Reich mit seinen exzellenten Kurierdiensten und Verbindungswegen hatte sich der christliche Glaube rasch verbreitet und war sogar Staatsreligion geworden. Dieser neue Glaube wurde wahrscheinlich nur von der Oberschicht gepflegt; die Unterschicht war noch den alten keltischen Göttern verhaftet.

Mit diesen Eindrücken stiegen wir hoch zur Kirche über diesen alten Zeugnissen und beschlossen unser Zusammensein in einem besinnlichen Moment. Kurze Zeit später am Bahnhof trennten sich unsere Wege wieder; jeder ging mit neuen Eindrücken in seinen Alltag zurück.

Herzlich grüssen Euch

Pierre und Peter