Vorschau Anlass vom 3. Mai 2014
Hoi mitänand

am Samstag 3. Mai werden wir – wir habe wie für den letzten Monat schönes Wetter bestellt – das Homburgertal besuchen. Wir werden vom Tal aufsteigen etwas in die Höhe bis wir bei der Homburg anlangen, wo wir auch unser Mittagessen einnehmen werden. Auf dem Weg dorthin setzen wir uns auseinander mit unserer Verantwortung unserem Beziehungsnetz gegenüber. Damit sind die Personen unserer näheren Umgebung gemeint: Ehepartner, Familie, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen … Wir ziehen den Kreis vom letzten Mal etwas weiter. Es wird sicher wieder spannende Gespräche auslösen. Wir befinden uns ja wieder in der freien Natur, spüren die Wärme der Sonne, hören den Wind und die Vögel, sehen die Blumen und Tiere, riechen die Erde, alle unsere Sinne sind angesprochen, unser Körper beim Wandern gefordert, das weckt auch unseren Geist und unser Denken. In der Homburg werden wir auch einen kurzen geschichtlichen Hintergrund geben, so dass wir auf Wurzeln von unserem Leben hier und jetzt blicken können. Nach der Rückwanderung werden wir in der Kirche in Rümlingen einen Moment der Besinnung leben, bevor wir uns wieder trennen werden.
Komm doch mit uns, erlebe Männer einmal nicht im Anzug mit Krawatte in einer sterilen Umgebung, sondern aktiv beim Wandern in der Natur. Erlebe, wie gerade so tiefer gehende Gespräche entstehen, die Dich und Deinen Gesprächspartner direkt betreffen. Erfahre auch, wie unser Handeln in einen – gross gesprochen – spirituellen Rahmen gestellt werden kann. Sei also herzlich eingeladen, Dich mit uns um 10 Uhr hinter der Kantonalbank Sissach auf den Weg zu machen.
Herzlich grüssen
Pierre und Peter
am 1. März konnten wir bei teils schönem aber sicher trockenen Wetter unsere Wanderung durchführen. Von Tecknau folgten wir dem Tafeljura-Weg passepartout am Fuss der Fluh unterhalb Wenslingen ins Eital hoch. Auf dem Weg erfuhren wir von der speziellen Nutzungsart dieses Waldes, bei der die Laubbäume nach dem Holzen wieder aus dem Wurzelstock neu ausschlugen und so einen lichten Wald mit viel Unterholzpflanzen entstehen liess. Auch die Auen dem Eibach entlang wurden speziell genutzt, wurden sie im Winter jeweils vom Bach her geflutet, so dass sie im folgenden Frühling viel Ertrag an Heu und Gras lieferten. Wir suchten
die Bärenhöhle am Fuss des Wasserfalls zur Bettstigi auf, wo anfangs des 20. Jahrhunderts Teile eines Höhlenbären gefunden worden waren. Diese Höhle ist nur eine von mehreren sogenannten Karsthöhlen in dieser Gegend. Die nächste sahen wir weiter oben, dort wo der Wasserfall sich die Fluh hinunterstürzt. Die Dritte ist dann gerade am Dorfrand oberhalb des Aletenbachs. Neben den kulturgeschichtlichen Belangen setzten wir uns mit unserer Verantwortung auseinander: ich werde von einer Autorität zur Rechenschaft gefordert gegenüber meinem Handeln einer bestimmten Sache gegenüber. Weiter ausgeführt haben wir die Verantwortung dem eigenen Leib gegenüber. Dieser Begriff umfasst uns mit Körper und Seele. Gefahren speziell für uns Männer sind Stress, Sucht und Bewegungsmangel, was uns von uns selbst weg und auch aus unseren Beziehungen führt. Mögliche Auswege können bewusste körperliche Aktivität, meditative Momente und auch eine Ernährung sein, die die Bedürfnisse des Körpers beachtet. Dies konnten wir in den gemeinsamen Gesprächen weiter ausführen. Die Mittagsrast ward
dann auf der Ödenburg, die zwischen dem 10.-13.Jahrhundert wahrscheinlich als Fluchtburg der Bevölkerung gedient hat. Wir genossen die wunderbare Aussicht über den knospenden Wald ins Tal hinunter, die Sonne und unsere mitgebrachten und gebratenen Würste. Danach ging es oberhalb der Kantonsstrasse im Wald nach Tecknau zurück. Hier hatten wir eine Rast im Schulhaus, wo einige Fundstücke aus der Bärenhöhle ausgestellt sind. Wir schlossen dort auch unsere Begegnung mit Gesang, Dank und Stille ab.
Zu dieser letzten Wanderung im 2013 kam am Samstag dem 2. November der hard core unserer Männer-Bewegung zusammen, die weder Regen noch Sturm vom Treffen abhalten kann. Wir hatten lange Zeit sogar Sonnenschein und recht gute Weitsicht. Diese war auf unserem Weg über lange Strecken zu geniessen. Wir folgten einem fast vergessenen Weg durch Weiden zum Wald am Kienberg. Auf diesem Stück hielten wir zweimal inne für einen Gedankenanstoss. Wie stelle ich mir einen idealen Grossvater vor? Wie habe ich meinen realen Grossvater erlebt? Ein alter Mann soll weitherzig, gütig, bereit zum Zuhören und zum wertschätzenden Kontakt mit andern sein. In der Realität sah es manchmal anders aus: keine Erinnerung an den Grossvater, da er früh verstorben war oder nur sehr selten Kontakt zu ihm bestand, eigenmächtig, die Familie als Despot beherrschend,.. Später orientierten wir uns am Beispiel des Apostels Paulus gegenüber seinem jungen Mitarbeiter Timotheus, dem er einige Monate vor seinem Tod noch schrieb: dem andern danken und ihm vertrauen – den andern aufbauen – zu den eigenen Fehlern und Schwächen stehen können. Diese Gedanken begleiteten uns auf dem Weg durch den prächtigen Herbstwald. Einen weiteren Ausblick ins mittlere Baselbiet genossen wir vom neuen Wildbeobachtungsstand nahe des Hofes Isleten. Der weitere Weg führte uns an diesem Hof vorbei durch den Wald hoch zur Sissacherflue.
Wir fanden inzwischen bei frischem, fast stürmischem Wind eine geschützte Feuerstelle, so dass wir wie gewohnt unsere Würste und Brote braten konnten.
Am 31. August sind wir bei sonnigem und heissen Wetter unterwegs gewesen. Unser Weg führte uns zum Schloss Ebenrain. In dieser schönen Umgebung hielten wir kurz inne und tauschten kurz aus, wie negative Erfahrung und Leid auf uns einwirken und wie wir damit umgehen. Im Weg bergauf zum Spitzenberg war Gelegenheit sich selber und untereinander mit dem Thema zu beschäftigen. An
einem weiteren Halt erfuhren wir, wie David, der König der Juden und Israeliten, mit einer grossen Krise umging, als ihn sein eigener Sohn vom Thron stiess und er schliesslich gegen ihn kämpfen musste. Wieder war Zeit zum Austausch und Gespräch, bis wir bei der Zunzger Waldhütte anlangten und dort unser Mittagessen bereiteten: Holz sammeln, anfeuern, Würste braten, Essen teilen und geniessen. Nach dem Mittag ging es weiter nach Ramlinsburg, wo wir uns in der Kirche für eine Besinnung einfanden. Erneut bezauberte uns das tiefdunkle Blau aus Muranoglas und der Ausblick in den „Garten Gethsemane“ mit dem Kreuz. Hier war auch Gelegenheit für ein Segnen untereinander. Dies ist uns oft unbekannt. Das wohlwollende Zusprechen hat tiefe Auswirkungen und kann heilen und neu stärken. Dies können und wollen wir immer wieder neu in Anspruch nehmen. Anschliessend
trennten sich unsere Wege. Ein Teil der Gruppe wanderte weiter ins Frenkental und von dort nach Liestal. Ein anderer Teil nahm den Weg durch den Wald über den Wolfgraben nach Sissach unter die Füsse. Alle Teilnehmenden genossen die Natur, den Wald, die Sonne und die gemeinsamen Gespräche.