Anlass vom 22. August und Vorschau Anlass vom 17. Oktober 2015

Hallo

zuerst möchte ich Euch von unserer letzten Wanderung berichten: Am 22. August sind wir bei wunderbarem und heissem Wetter aufgebrochen. Unser Weg führte uns zuerst der Bahn entlang nach Thürnen und dann auf dem offenen Feld steil hinauf Richtung Thürnerflue. Am Waldrand fand der erste Halt statt mit einem Input zum Thema „der unerwartete Gott“. Wir betrachteten anhand der Geschichte von Elia, wie Gott uns ganz anders begegnen kann (und möchte), als wir es uns oft vorstellen: Elia erlebte mit dem Volk Israel eine grosse Machtdemonstration Gottes gegenüber heidnischen Baalspriestern. Als Elia daraufhin von der Königin den Tod angedroht erhält, verlässt ihn allen Mut und er will sterben. Auf dem Berg Sinai erlebt er Gott, wie er auch ist, ein leises Raunen wie ein leiser Wind. Danach ging es weiter im nun kühlen Wald bis zur Thürnerflue, wo wir erneut inne hielten und die wunderbare Aussicht Richtung Thürnen, Sissach und das Tal hinab nach Lausen geniessen konnten. Gleichzeitig erfuhren wir in einer Geschichte, wie Gott uns auch unvermittelt und unvorbereitet in unser Leben treten kann. Die Jünger Jesu sind in der Nacht auf der Rückreise mit dem Schiff auf dem ihnen bekannten See Genezareth, als ein Sturm sie bedroht. Sie kämpfen  mit allen Kräften dagegen. Jesus wissen sie noch an ihrem Startort, wo er für sich Zeit des Gebetes pflegt. Plötzlich kommt dieser Jesus ihnen auf dem See entgegen. Im Schiff angelangt stillt er den Sturm, so dass die Jünger sicher am Ziel ankommen.

Die Höhe hatten wir nun mehr oder weniger erreicht und konnten nun weitgehend flach zum Gelterkinder Berg weiterwandern. In der Stierenstallhütte fanden wir einen günstigen Ort für unser Mittagessen. Die Feuerstelle mussten wir dieses Mal wegen der Waldbrandgefahr unbenutzt lassen, doch auch so schmeckte das mitgebrachte Essen ausgezeichnet. Auf der Weiterwanderung ging es nun bergab, zuerst zur kühlen Quelle Chuebrunne, wo alle sich erfrischten. Vor dem Verlassen des Waldes kamen wir zu einem Aussichtspunkt mit Blick Richtung Gelterkinden und Tal gegen Tecknau. Bald waren wir in der römisch-katholischen Kirche von Gelterkinden angelangt, wo wir wie gewohnt einen Moment der Stille und des Dankes genossen. Der weitere Weg führte uns entlang des Eibaches durch Gelterkinden zum Bahnhof. Hier geschah dann die erste Verabschiedung an diesem für alle ereignisreichen Tag. Speziell ist, wie Männer in kurzer Zeit sich im Gespräch öffnen können und teilweise Themen ansprechbar werden, die wir sonst gerne verschweigen.

Die nächste Wanderung vom 17. Oktober haben Pierre und ich schon erkundet. Wir werden von der Sommerau aus dem Giessenbach entlang gehen. Das Tal ist zuerst breit und hell. Im Stierengraben wird es eng und das Licht dunkler. Es leuchtet in einen urtümlichen Wald mit liegengelassenen, umgestürzten und mit Moos überwachsenen Bäumen und viel Farn und Hirschzungen. Zudem gibt es einen Bach, der plötzlich beginnt, je höher wir hinauf gelangen, künstliche Wasserschnellen mit Stalagmiten, Kalksteinen aus dem Kalk im Wasser entstanden, und einen haushohen Wasserfall. Am Rande geht es dann hoch bis zur Feuerstelle gerade oberhalb des Falls. Später auf der Ebene wird es wieder hell. Lauschige ehemalige Bauernhöfe säumen den Weg und schon sind wir in Kilchberg. Die Kirche dort ist speziell: Sie ist einem Vorbild in Liverpool nachgebaut, denn sie wurde im vorletzten Jahrhundert von einem ehemaligen Kilchberger, der dort zu Wohlstand gekommen war, gestiftet, als die Vorgängerkirche sehr gebrechlich wurde.

Wir hoffen, Du wirst am 17. Oktober dabei sein.

Herzlich grüssen

Pierre und Peter

Anlass vom 30. Mai 2015

Hallo

Der Sommer ist rechtzeitig für unsere letzte Wanderung doch noch gekommen. Trockenes Wetter bei 18°C, bewölkter Himmel und zeitweise voller Sonnenschein.  Wir wanderten am 30. Mai von Liestal den Weg Richtung Deponie Höli hoch. Dabei durchquerten wir das alte römische Aquadukt, über dessen Präzision von der Vermessung her und der Abdichtung wir wieder staunten. Der Weg führte uns zur Ruine Burghalden, die in den unruhigen Zeiten im 11. Jahrhundert, als die Herrschaftsverhältnisse in der Region Basel nicht gesichert waren, zuerst als Fluchtburg für die Bevölkerung und später als Herrschaftsburg diente. Nach Festigung des Bistums Basel im 12. Jahrhundert wurde sie verlassen.

 In der ehemaligen Kapelle hörten wir unseren ersten Impuls ausgehend von Römer 1.18ff: Gott lässt sich in der Schöpfung erkennen. Paulus liess darin auch verhüllt Kritik an der römischen Herrschaft anklingen. Weiter führte uns der Weg durch den Wald zum Fuss des Lindenstocks. Dies ist eine mit Erde zugedeckte alte Mülldeponie, wo die Natur sich langsam mit Kräutern, Stauden und Sträuchern das Terrain wiedergewinnt. Zuoberst hatten wir eine ausgezeichnete Weitsicht vom Gempen über die Stadt Basel (Der Roche-Turm ist unübersehbar!) bis in den Schwarzwald.

Wir hörten hier auf den Psalm 104, ein Lob Gottes angesichts der Wunder der Schöpfung. Der weitere Weg führte uns weiter durch schattigen Wald zum Liestaler Aussichtsturm, wo wir ein grosses Feuer entfachten, um unserer mitgebrachten Würste zu braten.

Das Essen teilte jeder mit jedem, so dass wir aus dem Vollen und der Vielfalt schöpfen konnten. Nach dem Mittag ging es weiter zuerst auf der Hügelkuppe und dann den steilen Hang hinunter nach Liestal. Auch hier sahen wir neben der herrlichen Aussicht viele blühende Sträucher in verschiedenen Farben und Gerüchen. In Liestal war unser Ziel die evangelisch-methodistische Kirche. Hier hatten wir Gastfreundschaft erhalten für einen Moment der Stille, des Dankens und der gegenseitigen Fürbitte. Die Zeit war für uns im gemeinsamen Hören, Schauen und Austauschen rasch vorüber gegangen. Wir verabschiedeten uns herzlich voneinander.

Zum Glück geht es weiter mit den Männer-Bewegungen. Am Samstag 22. August und 17. Okoboer werden wir uns wieder im Raum Sissach treffen für Wanderung, Austausch und Kameradschaft. Merkt Euch diese Daten unbedingt vor. Wie gewohnt werdet ihr kurz davor genauere Informationen erhalten.

Wir wünschen Euch herzlich einen schönen Sommer, gute Ferien und bis zum nächsten Mal

Pierre und Peter

Anlass vom 28. März 2015 und Vorschau Anlass vom 30. Mai 2015

Hallo

Im Frühling wächst und spriesst und blüht alles. Letzte Woche konnte ich praktisch zuschauen, wie das Gras auf unserer Wiese täglich höher wuchs. Für mich hiess dies dieses Jahr auch, dass viele Projekte anstanden und ich nicht mehr so viel Zeit für alle wünschbaren Aufgaben fand. Darum berichte ich nun erst von unserer letzten Wanderung der Männer-Bewegung vom 28. März und gebe gleich auch den Ausblick auf unsere nächste Wanderung vom 30. Mai.

Die letzte Wanderung fand bei schönem Wetter statt. Wir starteten in Sissach, durchquerten dien ältesten Dorfteil (am Wuhrweg) und gelangten zur Ergolz, der wir nun mehr oder weniger die ganze Zeit folgten. Die Wiesen waren frisch grün und die Sträucher und Baume am Fluss begannen auszuschlagen oder blühten bereits. In dieser leichten und angenehmen Atmosphäre beschäftigten wir uns erstmals mit dem Thema, das dieses Jahr uns an allen Anlässen begleiten wird: Begegnungen mit Gott. Der Aspekt dieses Mal war das Reden in der Bibel. Wir erinnerten uns an Reden von Gott, wie es uns in der Bibel erzählt wird, bei Hiob, bei der kinderlosen und verspotteten Hanna, beim alten Priester Simeon, der vor seinem Sterben noch den Messias erleben soll: Gott geht auf die Fragen, Zweifel und Klagen ein und antwortet individuell. Später betrachteten wir, wie sich die Christengemeinschaft in verschiedenen Formen auf das Reden Gottes vorbereitete im liturgischen Gebet, mit Psalmen und Gebeten aus der Bibel oder von andern Christen, im frei formulierten Gebet und in der speziellen Form der Meditation, dem stillen innerlichen Betrachten eines Textes oder Bildes. Diese Form ist von den Christen schon im 3. Jahrhundert berichtet worden auch als Möglichkeit der Arbeit an der eigenen Persönlichkeit. Es bedarf des Momentes, sich dem Unerwarteten, als das Gott sich selber mehrfach bezeichnet, zu überlassen.

Auf dem weiteren Weg verliessen wir die Ergolz und stiegen in die Wälder der anliegenden Hügel hoch um schliesslich oberhalb von Lausen an einer Picknickstelle unserer Mittagszeit zu halten. Was gibt es schöneres als bei warmem Wetter, guter Aussicht gemeinsam mit andern Männern das Essen zu teilen und am Feuer miteinander zu reden! Der weitere Weg führte und nun durch besiedeltes Gebiet mit vielen schön blühenden Gärten. Wir erinnerten uns auf dem Weg an verschiedene historische Orte und betrachteten, was noch anzuschauen war: die gotische Kirche Lausen mit den Resten der vorreformatorischen Wandbemalung, die Wasserfassung der Römer im Gebiet der Cheditti und die Wasserleitung, die nach Kaiseraugst führt, die kleinen Lagerhäuser der Cheditti, die vor dem zweiten Weltkrieg für kurze Zeit als Lager für Arbeitslose dienten, die von dort aus unentgeltliche (Zwangs-?)Arbeit leisteten.

Unser Ziel war der Raum der Stille, den die Bewegung plus in ihrem neuen Gemeindezentrum in Liestal eingerichtet hatte. Wir wurden dort empfangen, wurden in den dreiteiligen Raum eigneführt und konnten ihn nochmals in Ruhe auf uns wirken lassen: Loslassen und überlassen, vertrauen – Schauen auf unseren Erlöser Jesus Christus in allen Formen wie Kreuz, Abendmahlsgaben und Ikone – Stärkung und Aussendung. Auch dies ist eine Form des Redens Gottes zu uns in der heutigen Zeit.

Die nächste Wanderung am 30. Mai wird uns von Liestal her auf den Lindenstock führen. Dieser Hügel ist für mich auch ein Sinnbild in mehrfacher Hinsicht: ehemals ein Loch, das mit unserm Dreck aufgefüllt wurde, der sich hoch auftürmt, nun ein Ort, wo die Natur mit Blumen und Stauden, Sträuchern und zunehmend auch Bäumen sich den von Menschen geschaffenen Platz zurückerobert. Im Moment geniesst man noch den ausgezeichneten Fernblick vom höchsten Punkt aus. Wir werden dann weitergehen zum Aussichtsturm und wieder zurück durch die Siedlungen nach Liestal, das lange Zeit gut sichtbar unter unseren Füssen liegen wird. Die Höhendifferenz beträgt gut 250m und ist gut zu bewältigen, so dass keiner zurückbleiben muss.

Wir laden Euch herzlich ein, wieder mit usn dabei zu sein

Pierre und Peter

Anlass vom 22. November 2014

Hallo

ich möchte Euch über den letzten Anlass in diesem Jahr berichten:

Am 22. November haben wir uns wieder getroffen. Die Wanderung nahm ihren Ausgangspunkt auf der Buuseregg zwischen Rickenbach und Buus. Beim Start liefen wir in dichtem Nebel, und wir wussten nicht, ob es so weitergehen würde (was eigentlich auch einmal reizvoll ist). Auf der Flue am Farnsberg waren wir jedoch im Sonnenschein und der Nebel lag schon unter uns. Die Sonne begleitete uns dann den ganzen restlichen Tag. Auf dem Weg setzen wir uns mit dem Thema unserer Verantwortung in der Beziehung zu Gott auseinander. Das Alte Testament kennt schon im ersten Buch verschiedene Begriffe für Gott, die jeweils unterschiedliche Aspekte beleuchten und auch eine Entwicklung in der Beziehung zu diesem anfangs unbekannten ‚Wesen‘ anzeigen: ‚der Allmächtige‘,‘ der Schöpfer‘ -‚ Herr‘ – der persönliche Name: ‚Jahwe‘. Im Neuen Testament wird dies nochmals konkretisiert durch ‚Jesus Christus‘. Hier liegt ein Reichtum für jeden brach und gleichzeitig wird ein Weg zum Kennenlernen des ‚Wesens Gott‘ vorgezeichnet. Ein anderer Text zeigt am Beispiel des Volkes Israel, das durch die Wüste bis an die Grenze des verheissenen Landes gewandert ist, die unterschiedlichen Perspektiven einer menschlichen und einer göttlichen Sicht auf: Das Volk sah ein unbekanntes Ziel vor sich, das für es nicht greifbar war, und viele Widerstände auf dem Weg dahin (Feinde, Durst, Hunger, Umherirren in der Wüste), die scheinbar sinnlos wirkten und zu Murren und Hadern veranlassten. Gott sieht vom zukünftigen Leben im verheissenen Land her zurück; er sieht den ‚roten Faden‘ in all diesen Ereignissen und eröffnet dem Volk, dass er es auf dem ganzen Weg getragen habe, wie ein Vater seinen Sohn trägt.

Noch mit diesen Gedanken beschäftigt erreichten wir die obere Weid auf dem Farnsberg mit Sonne und Aussicht in Jura und Alpen, unterstrichen von Nebel in den Tälern. Die Farnsburg war nun nahe. Wir erkundeten die Ruinen der ehemaligen Burg und Vogtei bis zum höchsten Punkt auf der Aussenmauer. Im Hof richteten wir uns dann ein zum Mittagessen, das wir wie gewohnt miteinander teilten und auf dem Feuer brieten. Danach ging es weiter zum Farnsburger Hof mit Herden von Galloway Rindern, Weideschweinen und Bisons (und einem ausgezeichneten Hofladen mit eigenen Produkten) und weiter um den Farnsberg herum. Wir hatten viel Zeit zum gemeinsamen, ungezwungenen Gespräch, konnten in Mergelgruben von unterschiedlichem Stadium des Abbaus hineinblicken und einfach die Stille im Wald geniessen.

Den Abschluss mit einem Moment des Besinnens, des gemeinsamen Singens, des Dankens und Austausches konnten wir im Erholungsheim Waldegg der Heilsarmee durchführen. Hier wurden wir herzlich vom Heimleiter begrüsst und eingeladen. Diese Möglichkeit, mit anderen Kirchen und Gemeinschaften bekannt zu werden, schätzen wir ebenfalls sehr. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Gastgebern für diesen Moment der Besinnung bedanken.

Auch nächstes Jahr werden wir, Pierre und ich, solche Wanderungen für Männer durchführen. Genauere Informationen folgen in Bälde.

Wir wünschen allen eine reiche Advents- und Weihnachtszeit und einen guten Jahreswechsel mit Rückblick auf ein hoffentlich gesegnetes Jahr und erwartungsvolle Ausblicke ins neue Jahr.

Herzlich grüssen

Pierre und Peter

PS: Unter ‚Prospekt Download‘ findet Ihr den neuen Prospekt fürs erste Halbjahr 2015. Wir wünschen allen einen guten Start im neuen Jahr.

Anlass vom 13. September 2014

Hallo

diese Wanderung haben wir mit leicht ‚gschmuechem‘ Gefühl gestartet, war doch von Bubendorf aus gesehen der Nebel gerade dort über der Höhe, wo das Schloss Wildenstein steht. Nichts desto trotz starteten wir, zuerst entlang der farbigen Gärten von Bubendorf durchs bereits abgelegen wirkende Unglental entlang eines kleinen Baches. Bevor wir auf die Höhe gelangten, machten wir eine kurze Pause bei einem Biotop, Pierre nahm die Verantwortung des Geburtshelferkröten-Männchens für seinen Nachwuchs – es trägt die Eierschüre an seinen Hinterbeinen, bis die Kaulquappen schlüpfen – und erzählt von seinem Ziel, in der Oberstufe den Schülern den Blick von sich alleine auf ihre Verantwortung, selbständig zu werden und in einem Beruf Fuss fassen, Verantwortung für eine Partnerin/einen Partner und dann die Familie und letztlich Verantwortung für die Gesellschaft zu übenehmen. Ein gutes Vorbild kann da echte Hilfe sein.

Wenige Meter später hatten wir den ersten Blick auf die nach Jahrhunderte-alter Tradition bewahrte Kulturlandschaft mit Hochstammbäumen, Feldern mit Hecken und Steinhaufenbegrenzungen, Fischteich, lockerem Eichenwald für die Schweinemast, Bauernhof und Herrschaftssitz. Beim Fischteich war der nächste Halt mit einer Information zum Leben von Paul Vogt, dem ehemaligen Flüchtlingspfarrer im 2. Weltkrieg. Er hatte schon früh von den Auswirkungen der nationalsozialistischen Ideologie erfahren und vor ihren Folgen gewarnt. Als Pfarrer setzte er sich für Notleidende praktisch ein, zuerst für die Arbeitslosen in vorderen Appenzell Ausser-Rhoden und dem Rheintal. Dabei zeigte sich schon seine hohe Effektivität im Fund-raising und Werben für seine Anliegen. Dies nutzte er später auch für Flüchtlinge in der Schweiz, für die er Betreuungsplätze und Weiterreisegelegenheiten organisierte. Er war stets ohne Wenn und Aber seinem Gewissen Gott gegenüber verpflichtet.

Weiter ging es durch den Eichenwald mit seine bizarren, alten Bäumen. Hier erschien auch die Sonne, die uns nun weiterhin begleitete. In der Mittagsrast gelang es Pierre mit dem vom Regen der vorherigen Nacht feuchten Holz ein bäumiges Feuer zu entfachen, so dass alle Würste richtig schön gebraten werden konnten. Danach zogen wir weiter an schottischen Hochlandrindern vorbei, an den Scheunen, die an Jeremias Gotthelf’s Beschreibungen erinnerten, und dem Schloss ins Tal des Fluebachs. Hier führt der Weg entlang einer Felswand und endet plötzlich in einem Kessel beim Sormattfall. Weiter geht es hinter oder vor dem Wasserfall vorbei rasch bergab durch dem Buchenmischwald. und wieder über eine Anhöhe nach Bubendorf. In der Kirche fanden wir Gelegenheit zur dankbaren Erinnerung an den Tag und zum gegenseitigen Segnen. Die Zeit war wie im Fluge vergangen. Wir verabschiedeten uns bis zu unserem nächsten Treffen am 22. November.

Pierre und Peter

Anlass vom 3. Mai 2014

Hallo Freunde

unserer Wanderung am 3. Mai wird mir noch lange lebhaft im Gedächtnis bleiben:

Himmel bedeckt, zum Teil tief liegende Wolken, die die Aussicht auf die höheren Hügel gerade versteckten oder auch wieder kurz freigaben, der Weg vom Fuss des Viadukts in Rümlingen bis zum Geleise hoch mit vielen Blumen, die es nur auf Trockenwiesen zu sehen gibt, das berühmte Viadukt ganz aus der Nähe mit optimalem Blick auf jeden Zug, der das Viadukt von Sissach her überqueren möchte, der Waldrand geschmückt mit blühendem Ginster, die Ebene vom Hornberg gen Häfelfingen und das Bad Ramsach und zeitweise auf den Wiesenberg mit den vielen Hochstammanlagen von Obstbäumen, die Wanderung im Wald hoch und plötzlich das Überschreiten des höchsten Punktes, von wo es wieder bergab geht.

Die Inputs zeigten uns die Bedeutung des familiären Netzes und einige typische Muster. Im jüdischen Kulturkreis war das Überleben des Geschlechtes sehr wichtig, da jede Familie ihr eigenes Landstück besass. So wurde im alten Testament sogar die Schwagerehe eingesetzt, damit ein naher Verwandter mit der kinderlosen Witwe ein Kind zeuge und so das Geschlecht des verstorbenen Ehemannes weitergehe. In der Bibel gibt es viele weitere Aussagen über den Umgang der älteren und jüngeren Generation miteinander. Der richtige Umgang in der Familie kann sogar gesundheitliche Auswirkungen zeigen. Der Zusammenhang in einer Familie kann sehr stark sein, so dass Geschwister die alten Eltern unterstützen und auch gegenseitig einander helfen. Es gib jedoch auch das andere Beispiel, wo die Geschwister nichts mehr miteinander reden und die Eltern im Alter vereinsamen.

Unvermutet tauchte im Wald die Homburg vor uns auf. Sie wirkt von Häfelfingen her mit dem grossen Turm, der direkt oberhalb des Eingangs-‚Tores‘ steht eindrucksvoll. Und erst auf dem Turm: Der Einblick in die ehemaligen Etagen, die rasch in der Fantasie entstanden (alles Holz wurde bei der Zerstörung der Burg verbrannt), die Anlage am Felsensporn angelehnt – niemand kann sich diesem Eindruck von Macht und Gewalt entziehen. Vor dem Eingang zum Turm gelang es uns trotz nassem Holz unser gewohntes Feuer zu entzünden, so dass alle ihre gebratene Wurst verzehren konnten. Auf dem Weiterweg durch den Wald nach Läufelfingen erfuhren wir viel über das Leben in den alten Burgen. In Läufelfingen selber führte uns der Weg durch ein älteres Quartier mit vielen bunt blühenden Blumen und Sträuchern. Das Läuferfingerli führ uns zurück nach Rümlingen, wo wir in der Kirche einkehrten, die auch wieder Anflüge an eine Burg zeigt. Wir konnten nochmals Stille werden, auf ein kurzes Wort hören und für den Tag danken.

Herzlich grüssen

Pierre und Peter