Anlass vom 17. April 2021
Hallo
am Samstag, 17. April, haben wir die Gelegenheit beim Schopf gepackt, uns aus der Winterstarre und der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie zu lösen, und uns bei sonnigem Himmel wieder zu einem Anlass zu treffen (mit allen nötigen Vorsichtsmassnahmen). Wir starteten auf der Buuseregg und gingen gleich im Wald steil hoch auf die obere Weid am Farnsberg. Unterwegs hatten wir zwei Raste mit Inputs: Keine Kommunikation gibt es nicht. Auch Schweigen ist Kommunikation. (Der letzte Satz ist von Manfred Piwinger, einem Kommunikationswissenschafter. Sein Essay über das Schweigen kann hier eingesehen werden.). Es gibt freie Kommunikation von Angesicht zu Angesicht und Kommunikation, die von Scham geleitet ist und zu Unwahrheiten führt. Kommunikation kann angelockt werden durch eine teilwahre Aussage, zu der ich Stellung beziehe. Dies ist schon in der Geschichte des ‚Sündenfalls‘ im 1. Buch Mose, Kapitel 3, berichtet. Nach einer kurzen Zeit waren wir am Aussichtspunkt an der Flue, die gegen Buus gerichtet ist und eine weite Aussicht in den Schwarzwald bot. Der zweite Input setzte sich mit den Auswirkungen der digitalen Kommunikation auf des Gehirn auseinander. Von den 11Millionen Informationen pro Sekunde, die der Körper ans Gehirn meldet, werden nach einer Filterung im Stammhirn, unserem Unbewussten, nur gerade 45-75 Informationen pro Sekunde im Grosshirn, unserem Bewusstsein, verarbeitet. Im Internet sind eine Unzahl von Informationen erhältlich, wahre und unwahre, sachliche und emotionale. Unser Stammhirn reagiert prompt und saugt die Information auf und sucht zunehmend suchtartig nach mehr. Dies führt zu Veränderungen der Persönlichkeit. Als Ausweg gibt es nur Kontrolle der digitalen Information, vermehrt Kommunikation von Angesicht zu Angesicht und Zeiten der Stille/Meditation/Naturspaziergängen.

Auf der oberen Weid genossen wir unser Mittagessen. Danach haben wir die nahe Farnsburg besichtigt und weiter unten die Herden des Bauernhofes: Frani und Burgi von weitem, Weideschweine im Freilaufstall und später auf der Weide, Galloway-Rinder und Bisons. Der weitere Weg ging durch den Wald an zwei noch bewirtschafteten Mergelgruben vorbei, begleitet von unterschiedlichen Vogelgesängen, zur Waldegg, wo wir mit einem besinnlichen Moment abschlossen.
Unser nächstes Treffen findet am 12. Juni statt und führt uns nach Eptingen in die Nähe der Witwald. Wir freuen uns, viele von Euch dann wiederzusehen.
Herzlich grüssen Euch bis dahin
Pierre und Peter

In die Gegenwart zurückkehren konnten wir dann beim Eintritt in den binationalen Landschaftspark Wiese, 1-3 km breit beidseitig des Flusses «Wiese» von Lörrach bis zu den Langen Erlen; mit der Muttenzer Hard das Wasserreservoir und der Erholungsraum einer Viertelmillion Menschen. Durch alte Baumbestände, Familiengärten, naturgartengestalterischen Schauanlagen und entlang von Naturschutzgebieten, einem Eisweiher, der seinerzeit umstrittenen und heute begrüssten Zollfreistrasse, alten Wasserkanälen sowie dem von Stararchitekten entworfenen Naturbad, dem Riehener Weinberg «Schlipf», einer aufgegebenen Zollverwaltung, einer alten Mühle sowie einem ehemaligen Waschhaus ging dann unsere Wanderung.
Erfüllt von den vielen Eindrücken sowie einem kürzer ausgefallenen Input über das Buch «Masken des Maskulinen» von Richard Rohr konnten wir uns bei der Gedenkstätte für Flüchtlinge des 2. Weltkriegs mit einer coronakonformen Teilete stärken. In dieser Gedenkstätte sind Schicksale von aufgenommenen und leider vor allem meistens in den sicheren Tod abgewiesenen Flüchtlingen gut dokumentiert. Die Zeit verging im Flug; alle waren mit einer Verlängerung einverstanden und trotzdem konnten wir das in diesem Sommer fertig gebaute «Klosterdorf» der Riehener Diakonissen auf dem Weg zum Bahnhof nur streifen.
Am 19. September haben wir uns in Sissach am üblichen Ort getroffen. Wir fuhren zuerst mit dem Bus bis Tenniken Dorf. Dort fand gerade der jährliche Buure-Märt statt, den wir natürlich aufsuchten, mit andern uns unterhielten und auch vom Angebotenen einkauften. Der weitere Weg ging dann durch den alten Dorfteil von Tenniken Richtung Diegten. Hier folgten wir der Empfehlung eines sehr ortskundigen Teilnehmers einem Weg, der durch den Wald hinauf aufs Wittinsburger Plateau zur Bählweid führte. Auf dem Weg bis dort hatten wir zwei Inputs: ‚Wer bin ich?‘. Diese Frage musste jeder sich stellen und sich entsprechend den andern Teilnehmern vorstellen. Dies führte uns rasch zur Werte-Ebene und zur Frage, was uns verlässlich, anhaltend und unabhängig von unseren Taten prägt. Im zweiten Input folgte ein Beispiel, wie sich das persönliche Bild des Mann-Seins von der Jugend zum jungen Mann, Ehemann und Familienvater und schliesslich Grossvater verändert hat. Von der Bählweid folgten wir dem Weg (natürlich abgekürzt auf einem schmalen Weg mitten durch den Wald) zum oberen nördlichen Eingang des Naturschutzgebietes Chilpen. Doch zuerst folgten wir dem Weg weiter durch den Wald zur Feuerstelle beim Rütihof. Hier wollten wir unser Mittagessen einnehmen. Doch wo sind die verflixten Zündhölzer nur? Zum Glück war der Bauernhof nahe, wo wir solche erhielten und so unsere Würste und unser Fleisch doch noch braten konnten.


Diese Inputs regten zu interessanten und persönlichen Gesprächen an. Inzwischen waren wir durch ein Aussenquartier von Itingen gewandert und durch den Wald bis nach Lausen. Hier gingen wir zur Kirche. Unter der alten Linde hinter der Kirche fanden wir einen Platz für unser Picknick. Auch Filax, der Hund von Hansruedi, erhielt seine verdiente Belohnung. Anschliessend hatten wir unsere Besinnung in der Kirche. Ausgehend vom Bild im Chor, das Nikolaus von Myra zeigt, wie er mit Goldäpfeln drei junge Frauen vor dem Verkauf ins Bordell bewahrte, tauschten wir über Freudiges und Sorgen aus und beteten füreinander. Danach ging unser Weg weiter entlang der Ergolz nach Liestal. Unterwegs besichtigten wir ein kurzes erhaltenes Stück der römischen Wasserleitung, die von einem künstlichen Stausee bei Lausen nach Augusta Raurica geführt hatte. Am Bahnhof von Liestal trennten sich unsere Wege (für eine kurze Zeit) wieder.
det und gleich der Wald ausgeräuchert. Doch es reichte auch für unsere Würste durchzubraten. Nach dieser Pause ging es ein Stück weiter nach Ramlinsburg, wo wir in der Kirche einen Moment der Stille und des Gebetes füreinander genossen. Ich bin immer wieder neu von der Atmosphäre in dieser als Arche gebauten Kirche mit dem Ausblick in den Garten Gethsemane und das Kreuz auf Golgatha begeistert.