Vorschau Anlass vom 12. März

Hallo zusammen

am 12. März findet unser erstes Treffen und Wanderung in diesem Jahr statt. Im letzten Mail äusserte ich mich etwas entspannter wegen der Corona-Epidemie. Inzwischen sind nun auch viele Lockerungen erfolgt. So können wir uns nun wieder ohne grosse Beschränkungen treffen. Dafür ist eine neue Sorge stattdessen, der Krieg in der Ukraine mit der Drohung eines atomaren Schlages. Obwohl dies eine reale Möglichkeit ist, weiss ich, dass nicht alles von Putin abhängt, sondern dass ein Grösserer über der Welt wacht.

Nach diesem kurzen Einschub nun: Wir treffen uns wie gewohnt um 10:00 hinter der Kantonalbank beim Lebensspielraum und fahren dann 10:03 mit der S3 nach Lausen (Ankunft 10:07, Gleis 2). Hier können dann auch die letzten aus dem unteren Baselbiet zu uns stossen. Der Weg führt uns direkt hinauf und in den Wald. Hier finden wir ganz spezielle Waldbestände: einen lockeren Kieferbestand wie in Italien und dann die Huppergruben mit dem roten Material, das von der Ziegelei für ihre Produktion abgebaut worden ist. Inzwischen wurde dort ein Naturschutzgebiet errichtet mit guter Einsicht in die Gesteinsschichten und die Pioniervegetation, die sich ausgebildet hat. Kurz danach werden wir einen Drei-Gemeinde-Grenzstein sehen, was uns zum Begleitthema ‚Grenzen‘ führt. Wir werden dann längere Zeit auf einer Gemeindegrenze weitergehen, bis wir am Waldrand mit Sicht auf Ramlinsburg zu einer grossen Feuerstelle kommen, an der wir unser Mittagessen teilen werden. Nach wenigen Schritten sind wir dann in der Kirche von Ramlinsburg, die durch ihre spezielle Architektur und Anlage zu einer Besinnung einlädt. Danach geht es weiter zuerst Richtung Zunzger Hard und auf einem Waldweg hinunter nach Lausen oder Itingen. Über diese Varianten können wir dann kurzfristig entscheiden. Im Moment erwacht der Wald zu neuem Leben, das uns zum Teilhaben einlädt.

Inhaltlich werden wir uns dem Thema ‚Wert und Würde‘ annähern, indem wir uns fragen: „Was ist mir wichtig?“ und darüber austauschen.

Herzlich grüssen Euch

Pierre und Peter

 

Termine im Jahr 2022

Hallo

Nun im Februar 2022 bin ich verhalten optimistisch, dass wir unsere Anlässe in diesem Jahr unbehindert durchführen können. Wie haben also die definitive Planung gemacht:

12. März: Lausen-Hupper-Ramlinsburg (Gemeindegrenzen)

Thema: Was ist mir wichtig?

23. April: Riehen-Eiserne Hand (Landesgrenze und grüne Grenze)

Thema: Was würde ich alleine auf eine einsame Insel mitnehmen?

Dauer voraussichtlich 2 Stunden länger als üblich bis 17 Uhr.

27. August: Liestal-Hülftenschanze (Grenze Ober-/Unterbaselbiet)

Thema: Was gibt mir Würde?

29. Oktober: Muttenz-Wartenberg (Grenzregion zwischen mittel- und ostfränkischem Reich im 9.-10. Jh.)

Thema: Wie gebe ich die Würde an andere weiter?

Wie freuen uns, viel von Euch an dem einen oder anderen Anlass zu sehen und auszutauschen. Wir wünschen Euch weiterhin alles Gute in diesem Jahr, Gesundheit und innere Ruhe und Frieden.

Es grüssen Euch herzlich

Pierre und Peter

Vorschau Jahr 2022

Hallo

Diese Türkenbundlilie haben wir auf unseren Wanderungen nie gesehen. Ich habe das Foto von einem Teilnehmer geschenkt erhalten. Ich hoffe, dass das Jahr 2022 Schönes für uns bereithält und dass auch endlich Licht in die Dunkelheit der Corona-Pandemie kommen wird.

Ich habe kurz Rückblick genommen auf die letzten Jahre, seit Pierre und ich die Anlässe der Männer-Bewegung planen: Jahresthemen in dieser Zeit waren von 2012-2021: Männerbild, Folge der Generationen, der spirituelle Weg des Mannes, Verantwortung, Begegnung mit Gott, Vision, der Mann als Sklave von Testosteron?, Wohin?, Wachsen, Themen der Homepage, Kommunikation. Mit der Zeit entstand auch für die Wanderungen selber ein Thema: Ruinen und unsere Geschichte, Bahnwanderweg, weitere und nähere Umgebung von Sissach, Best of.

Als Jahresthema für 2022 haben wir ‚Wert und Würde‘ gewählt. Das Thema der Wanderungen lautet ‚Grenzen‘.

Die genauen Daten der Wanderung haben wir noch nicht festgelegt, da Corona im Moment doch viele Unsicherheiten bereithält, die im nächsten Frühjahr wieder schwinden werden, so dass eine definitive Planung möglich sein wird.

Frühling: Lausen-Hupper-Ramlinsburg (Gemeindegrenzen)

Thema: Was ist mir wichtig?

Juni: Riehen-Eiserne Hand (Landesgrenze und grüne Grenze)

Thema: Was würde ich alleine auf eine einsame Insel mitnehmen?

Spätsommer: Liestal-Hülftenschanze (Grenze Ober-/Unterbaselbiet)

Thema: Was gibt mir Würde?

Herbst: Muttenz-Warteberg (Grenzregion zwischen mittel- und ostfränkischem Reich im 9.-10. Jh.)

Thema: Wie gebe ich die Würde an andere weiter?

Wir wünschen Euch allen eine schöne Adventszeit mit besinnlichen Momenten, eine erfüllte Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins Neue Jahr mit guter Gesundheit. Bliibed gsund!

Es grüssen Euch herzlich

Pierre und Peter

Anlass vom 20. November 2021

Hallo

bei dieser Wanderung konnten einige aus gesundheitlichen und anderen Gründen nicht teilnehmen. Darum will ich etwas ausführlicher davon erzählen.

Von Anfang an: In Sissach wartete ich mit meinem Enkel Jamin und kein Mann kam. Auf unserer Reise nach Riehen schlossen sich uns aber immer mehr Männer an und in Riehen wurden wir von weiteren erwartet. So waren wir doch eine gute Schar.  Pierre führte uns dann zum ehemaligem Bahnwärterhäuschen der DB, der aktuellen ‚Gedächtnisstätte für Flüchtlinge zur Zeit des 2. Weltkrieges‘. Leider war unsere Zeit sehr knapp, so dass wir nur einen kurzen Einblick in dieses Museum erhielten. Es umfasst Zeugnisse von betroffenen Flüchtlingen, Fluchthelfern, Überlebenden, Bewohnern von Riehen und auch Protokolle von Grenzwächtern. Hier hat Pierre uns zum Anlass der 50. Männer-Bewegung einen Apero mit vielem, was eines Mannes Herz erfreut, aufgetischt. Doch bald ging es weiter: zur Bischofshöhe, einer Anhöhe zwischen Riehen und Lörrach, auf der auch die Landesgrenze quer durch Obstgärten und Felder verläuft.  Vor 80 Jahren war hier eine 8m breite Schneise mit Stacheldraht-Hindernissen und einem hohen Stacheldrahtzaun. Dieser sollte Flüchtlinge und Deserteure hindern, aus Deutschland zu entkommen. Im Wald war ein Stückweit der Standort dieses Zauns noch erkennbar: dicke alte Buchen – ein Streifen dünne, dichtstehende junge Bäume – dicke alte Buchen. Doch in den steilen Abhängen der Eisernen Hand, einem Streifen von 1,5km Länge und 100-250m Breite, wurde der Zaun  auf einer Länge von 4km nicht erstellt. Dieser kleine Streifen zog im Verlaufe des 2. Weltkrieges Flüchtlinge magisch an. So konnten sie in die ’sichere‘ Schweiz gelangen, ohne unweigerlich auf deutsche Grenzsoldaten aufzulaufen.

Auf dem Weg dorthin hatten wir 2 Inputs: Fakenews, unweit von diesem Ort vor 80Jahren durch die verlogene, nur Erfolg darstellende Propaganda-Maschine des deutschen Reichs; heute in den sozialen Medien mit vielen Halbwahrheiten und Unwahrheiten zu Corona und der Schutzimpfung; zur biblischen Zeit, als die jüdischen Priester die römischen Soldaten bestachen, dass sie zur Auferstehung Jesu aussagen sollten, dass sie diese Nacht geschlafen hätten (darauf stand im römischen Heer die Todesstrafe). So entstand die Geschichte, dass der Leichnam Jesu in der Nacht von den Jüngern gestohlen worden sei. Der zweite: Nebensächlichkeiten hochspielen und so vom Wesentlichen ablenken: so geschehen mit der Minarett-Initiative oder dem Burka-Verbot (betraf damals 30 Frauen in der Schweiz; vor 1Jahr mussten sich alle in Europa mit einer Maske verhüllen) gegenüber dem Aufklaffen der sozialen Schere zwischen immer reicher-Werdenden und den Menschen, die an der Grenze zur Armut leben, den Umweltproblemen, den Energie- und Rohstoffproblemen. Jesus wurde von der Menge gefragt, was er vom Massaker von römischen Soldaten im Tempel von Jerusalem an Galiläern  (die dort einen Aufstand gegen die römische Herrschaft vorbereiteten) halte. Seine Antwort war: „Wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkommen.“

Wir durchquerten die Eiserne Hand, ohne der Grenze zu folgen, und kamen auf deutschem Boden zur Feuerstelle, die von der schweizerischen Riehener Bürgergemeinde errichtet worden war (typisch für diese Grenzgegend). Doch wir hatten zu lange bei den Inputs geredet und deshalb wir die Mittagessens-Zeit knapp: Holz sammeln, Anfeuern, Würste aufs offene Feuer legen und schon bald hiess es wieder aufbrechen, zum Maienhof. Hier hatten die ankommenden Flüchtlinge ersten Kontakt mit Schweizern. Die Bäuerin, die für die Existenz der Familie hart arbeiten musste, bewirtete die Ankommenden und gab trockene, warme Kleider ab. Danach informierte sie, wie von den Behörden befohlen war, die Grenzwache. Diese kontrollierte die Ankömmlinge, suchte die jüdischen Flüchtlinge heraus und führte diese über Riehen sogleich an die Landesgrenze bei Lörrach. Dort wurden sie der Gestapo und somit in den sicheren Tod übergeben. Dies wusste die Bäuerin aber nicht und viele Bewohner in Riehen wollten es nicht wahrhaben. Wir folgen diesem Weg durch den Hohlweg zurück zum Gelände der Kommunität Diakonissenhaus Riehen. Beim Mutterhaus wurden wir von der Oberin, Sr. Doris Kellerhals, empfangen. In der Kapelle stellte sie uns kurz das Werk vor und danach hatten wir unsere Besinnung. Und dann heiss es rasch zur Station zu gehen und sich schon verabschieden.

Die Geschichte dieser Gegend hat stark auf uns gewirkt (Wir sahen fast so aus wie dieser alte Obstbaum). Der Gegensatz in den behördlichen Massnahmen (Riehen führte jüdische Flüchtlinge zurück; der Basler Bürgermeister setzte sich vehement für ihren Schutz ein), in der Bevölkerung selber, das Nebeneinander von mutiger Zivilcourage und blindem Kadavergehorsam war zu gross. Doch ehrlich: Wie hätte ich / wie hättest Du dich in dieser Situation verhalten? Alle Teilnehmer dieser Wanderung wünschten, noch mehr Zeit zu diesem Thema zu haben, sowohl in der Gedenkstätte als auch an der Grenze, um ihr an der Eisernen Hand folgen zu können. Dies möchten Pierre und ich voraussichtlich im Juni nächsten Jahres anbieten.

Bis zu unserem nächsten Treffen wünschen wir allen besinnliche Advents- und Weihnachtszeit und ein gesegnetes Neues Jahr.

Und hoffentlich zum letzten Mal: Gute Gesundheit!

Pierre und Peter

Vorschau Anlass vom 20. November 2021

Hallo

bald schon, am Samstag 20. November, treffen wir uns erneut. Die Wanderung ist in Riehen, wo Pierre nun wohnt. Dadurch dauert der Anlass eine Stunde länger bis 16Uhr. Da hier die deutsche Grenze sehr nahe ist und wir wieder einmal zu Grenzgängern werden, müsst ihr die Identitätskarte und zur Sicherheit das COVID-Zertifikat mit euch tragen.

Wir treffen uns wie üblich um 10Uhr in Sissach und fahren mit der S3 10:03 in Sissach ab nach Basel SBB, wo wir auf die S6  umsteigen, die um 10:34 auf Gleis 2 abfährt. In Riehen Dorf ist unser erstes Ziel die nahe gelegene Gedenkstätte für Flüchtlinge des 2. Weltkrieges. Wenn es ihm möglich sein wird, gibt uns der Initiator dieser Stätte, Johannes Czwalina, einen kurzen Einblick in die Situation hier in Riehen für die jüdischen Flüchtlinge aus Deutschland. Jetzt beginnt die eigentliche Wanderung zur deutschen Grenze, die damals mit einem Grenzzaun gesichert war, und dem Loch im Zaun bei der eisernen Hand. Dieser dicht bewaldete Hügelzug von knapp 200m Breite ragt 1,5km ins deutsche Gebiet hinein. Dies war zur Zeit des zweiten Weltkriegs eine hoffnungsträchtige Stelle für Flüchtlinge, die Grenze zur Schweiz überschreiten zu können. Leider wurde die meisten von den Schweizer Behörden gleich wieder nach Deutschland zurückgeführt. Auf dem Weg dorthin werden wir uns wieder mit der Kommunikation auseinandersetzen. Dieses Mal mit den Aspekten ‚Desinformation durch das Propaganda-Radio damals und Fake-News über die sozialen Medien heute‘ und ‚Reden statt Handeln, Reden als Ablenkung von anderen, grösseren Problemen‘. Das Mittagessen werden wir an einer Feuerstelle auf deutschem Boden geniessen. Danach wandern wir zurück zum Maienbühlhof, wo die Flüchtlinge erstmals in der Schweiz begrüsst wurden, und durch die Hohle Gasse, dem Weg, auf dem sie von der Schweizer Polizei wieder abgeführt wurden. Unser Ziel ist das Diakonissenhaus der Riehener Schwestern. Hier wird uns die Oberin, Sr. Doris Kellerhals, in der Kapelle des Diakonissenhauses kurz etwas zu ihrer Gemeinschaft erzählen. Nach einer kurzen Besinnung werden wir 15:07 mit der S6 nach Basel SBB fahren. Dort werden wir die S3 erreichen, die um 15:31 auf Gleis 16 abfährt (Ankunft in Sissach 15:55).

Das Programm ist von der Wanderung her eher leicht; die geschichtliche Thematik, die hinter dieser Ecke von Riehen steht, ist dafür schwerer. Wie hätten wir uns verhalten? Was haben die unterschiedlichen Informationsmittel in Deutschland und der Schweiz bewirkt? Was können wir für uns heute daraus lernen?

Wir laden alle ganz herzlich zu diesem Anlass und dieser Auseinandersetzung mit unserer Schweizergeschichte und letztlich uns selber ein.

Herzlich grüssen

Pierre und Peter