Anlass vom 17. Oktober 2020

Hallo

vor gut zwei Wochen waren wir das letzte Mal in diesem speziellen, geschichtsträchtigen Jahr 2020 miteinander unterwegs. Ganz speziell war, dass Peter nicht unter uns sein konnte. Sieben Männer und ein Grosskind fanden sich am Bahnhof Riehen zum angekündeten heimatkundlichen Rundgang ein, darunter drei neue Gesichter.

Nach den ersten Schritten gab es bereits im Mohrhaldenpark, einem ehemaligen Friedhof, eine kurze Einführung in die spezielle Topografie und der weit zurückreichenden Geschichte Riehens. In Riehen finden sich Spuren von Siedlungen aus der Bronzezeit (vor 3’500 Jahren) aber auch schon von Jägern aus der Steinzeit (vor 50’000 Jahren). Der älteste Fundgegenstand in Riehen ist ein «Chopper», eine Vorstufe des Faustkeils (vor ca. 100’000 Jahren).

Nach dem Aufsuchen dieses Fundorts mit einer entsprechenden Hinweiswand ging es dem Immenbächlein entlang zum nächsten Park. Er war mit einem Herrschaftshaus Teil des Landsitzes von Rudolf Wettstein, dem ehemaligen Basler Bürgermeisters. Dieser erwirkte nach dem dreissigjährigen Krieg, aus dem das deutsche Kaiserreich geschwächt hervorging, die Loslösung von Basel und der Eidgenossenschaft vom Deutschen Reich. Als sich in der Landschaft kurz darauf die Bauern wegen nicht mehr rückzahlbaren Schulden erhoben, griff er gezielt durch und liess die Anführer, u.a. den Diegter Joggi Mohler, exemplarisch öffentlich hinrichten.

In die Gegenwart zurückkehren konnten wir dann beim Eintritt in den binationalen Landschaftspark Wiese, 1-3 km breit beidseitig des Flusses «Wiese» von Lörrach bis zu den Langen Erlen; mit der Muttenzer Hard das Wasserreservoir und der Erholungsraum einer Viertelmillion Menschen. Durch alte Baumbestände, Familiengärten, naturgartengestalterischen Schauanlagen und entlang von Naturschutzgebieten, einem Eisweiher, der seinerzeit umstrittenen und heute begrüssten Zollfreistrasse, alten Wasserkanälen sowie dem von Stararchitekten entworfenen Naturbad, dem Riehener Weinberg «Schlipf», einer aufgegebenen Zollverwaltung, einer alten Mühle sowie einem ehemaligen Waschhaus ging dann unsere Wanderung.

Wir übersprangen den vorgesehenen Besuch der aktuellen bronzezeitlichen Ausgrabungen sowie der Geothermieanlage, welche nach einer Erweiterung etwa 15’000 Menschen mit sauberer Erdwärme versorgen soll.

Erfüllt von den vielen Eindrücken sowie einem kürzer ausgefallenen Input über das Buch «Masken des Maskulinen» von Richard Rohr konnten wir uns bei der Gedenkstätte für Flüchtlinge des 2. Weltkriegs mit einer coronakonformen Teilete stärken. In dieser Gedenkstätte sind Schicksale von aufgenommenen und leider vor allem meistens in den sicheren Tod abgewiesenen Flüchtlingen gut dokumentiert. Die Zeit verging im Flug; alle waren mit einer Verlängerung einverstanden und trotzdem konnten wir das in diesem Sommer fertig gebaute «Klosterdorf» der Riehener Diakonissen auf dem Weg zum Bahnhof nur streifen.

Riehen bietet auch für uns Oberbaselbieter viel Unbekanntes, so dass wir auch nächstes Jahr vorhaben, mehr davon zu entdecken.

Herzlich grüssen

Pierre und Peter

Zu unseren Buchempfehlungen

Hallo

am letzten Anlass der Männer-Bewegung im 2020 konnte ich Unfall-bedingt nicht teilnehmen. Das Thema waren ‚Unsere Buchempfehlungen‘. Dies möchte ich nun hier nachholen.

Richard Rohr:
Richard ist Franziskanerpater in den USA. Anfangs 70er Jahre begründete er die christliche Kommunität ‚New Jerusalem‘. In der Seelsorge mit jungen Männern erlebte er Not, da sie oft ohne Vatervorbild aufgewachsen waren (Krieg oder masslose Investition in Beruf und Karriere nach dem Krieg) und fehlenden Antworten von Männern auf die aufgebrochene Frauen-Befreiungsbewegung. Richard setzte sich intensiv mit möglichen Antworten auseinander. Er formulierte daraufhin den ‚zweifachen spirituellen Weg des Mannes‘, der sich deutlich von dem der Frau unterscheidet und sich auch an C.G. Jung anlehnt: 1. Lebenshälfte unbegrenzt, Aufbau von Persönlichkeit, Karriere und Familie, 2. Lebenshälfte mit Auseinandersetzung von Begrenzung, Verletzungen und eigenem Unvermögen, was im Glücksfall zum weisen, liebevollen Grossvater führt. Daneben deutete er eine einfache Typologie von ‚König, Krieger, Priester und Gaukler/Liebhaber‘ neu spirituell und zeigte dabei auch individuelle Entwicklungsmöglichkeiten auf (Im Enneagramm hat Richard dies weiter verfeinert.). Richard hielt zu Männerthemen an vielen Anlässen Reden, die dann schriftlich niedergelegt und thematisch geordnet in Buchform aufgelegt wurden:

‚Der wilde Mann – Geistliche Reden zur Männerbefreiung‚, ‚Masken des Maskulinen –  Neue Reden zur Männerbefreiung‚, ‚Endlich Mann werden – die Wiederentdeckung der Initiation‘ und neu überarbeitet, zusammengefasst und aktualisiert ‚Vom wilden Mann zum weisen Mann‚.

In den letzten zwei Büchern werden auch Ideen vorgestellt, wie der (junge) Mann auf das Leiden und Begrenzungen der zweiten Lebenshälfte vorbereitet werden kann, damit er solche Erfahrungen schon früh integrieren kann. Dies ist die Initiation für Männer, einer Auszeit mit vielen Ritualen, Gemeinschaft, Austausch in Kleingruppen und Naturerfahrung, die zu einem neuen Weg führen soll.

Richard Rohr wird oft vorgeworfen, dass er in seinen letzten Büchern nicht mehr von Gott rede, sondern von Geheimnis oder dem grossen Schöpfer und viele Ideen aus nicht-christlichen Quellen nenne. Meine Erfahrung ist, dass seine Grundaussagen von einer tiefen franziskanischen Spiritualität zeugen. Seine weite Auseinandersetzung mit Spiritualität habt auch sufistische (mystische Form des Islam) und buddhistisch/taoistische Beispiele integriert. Zudem kam Richard immer mehr zur Ansicht, dass wir meist im ‚entweder – oder‘, im ’schwarz – weiss‘ oder ‚richtig – falsch‘ denken. Jesus hat uns aber schon das Aufheben solcher Gegensätze vorgelebt, indem er mit Zöllnern und Sündern Gemeinschaft pflegte und Menschen nicht verwarf, sondern ihnen ihr falsches Handeln vorhielt und vergab. Zudem sind Begriffe wie ‚Vater‘ und ‚Gott‘ stark von den Erfahrungen in meiner Lebensgeschichte geprägt, so dass die Weite des Ungreifbaren zugedeckt wird.

Markus Hofer
Markus ist Theologe und wirkte lange Zeit als Verantwortlicher des kirchlichen Männerbüros im Vorarlberg. Er hat sich intensiv mit der Person von Franz von Assisi auseinandergesetzt und stellt dies in diesem Buch vor:

Franz für Männer    –    was uns der Mann aus Assisi zu sagen hat‘

Hier zeigt er das tiefe Streben von Franziskus auf zu einem Leben, das ganz auf Gott ausgerichtet ist und ihn zur völligen Absage von Besitz und Ansehen führte.

Ruedi Josuran (Radio-Moderator, eigene Erfahrung einer Depression, nun Coach), Andreas Malessa (Teil des Musiker-Duos Arno und Andreas) und Werner May (Vorsitzender der IGNIS-Akademie für Christliche Psychologie) stellen ihre Erfahrungen mit Mannsein vor:

‚Von Mann zu Mann    –    Männerfreundschaft – Männerkommunikation?‘
‚Männer sind einfach    –    … aber haben’s nicht leicht‘
‚Steilvorlage    –    für den Mann mit Stirnfalte‘

Bernhard Stricker

In seinem Buch:

‚Mensch Mann     –    Männergruppen im Aufwind‘

stellt er verschiedene Möglichkeiten für Männerarbeit in Männergruppen vor und gibt praktische Hinweise dazu.

Herzlich grüsst

Peter

Anlass vom 19. September 2020 und Vorschau Anlass vom 17. Oktober 2020

Hallo

vor zwei Wochen war die letzte Männer-Bewegung und in zwei Wochen steht schon die nächste an.

Am 19. September haben wir uns in Sissach am üblichen Ort getroffen. Wir fuhren zuerst mit dem Bus bis Tenniken Dorf. Dort fand gerade der jährliche Buure-Märt statt, den wir natürlich aufsuchten, mit andern uns unterhielten und auch vom Angebotenen einkauften. Der weitere Weg ging dann durch den alten Dorfteil von Tenniken Richtung Diegten. Hier folgten wir der Empfehlung eines sehr ortskundigen Teilnehmers einem Weg, der durch den Wald hinauf aufs Wittinsburger Plateau zur Bählweid führte. Auf dem Weg bis dort hatten wir zwei Inputs: ‚Wer bin ich?‘. Diese Frage  musste jeder sich stellen und sich entsprechend den andern Teilnehmern vorstellen. Dies führte uns rasch zur Werte-Ebene und zur Frage, was uns verlässlich, anhaltend und unabhängig von unseren Taten prägt. Im zweiten Input folgte ein Beispiel, wie sich das persönliche Bild des Mann-Seins von der Jugend zum jungen Mann, Ehemann und Familienvater und schliesslich Grossvater verändert hat. Von der Bählweid folgten wir dem Weg (natürlich abgekürzt auf einem schmalen Weg mitten durch den Wald) zum oberen nördlichen Eingang des Naturschutzgebietes Chilpen. Doch zuerst folgten wir dem Weg weiter durch den Wald zur Feuerstelle beim Rütihof. Hier wollten wir unser Mittagessen einnehmen. Doch wo sind die verflixten Zündhölzer nur? Zum Glück war der Bauernhof nahe, wo wir solche erhielten und so unsere Würste und unser Fleisch doch noch braten konnten.

Anschliessend gingen wir zum Eingang des Naturschutzgebietes zurück. Wir kennen es vor allem wegen der seltenen Orchideen, die dort im Frühjahr blühen. Nun war die Vegetation anders. Wir sahen viele Trockenkräuter, speziell einen Enzian, der nur in Deutschland bekannt war, und Abbisskraut (Es heisst auch Teufelsabbiss, da der Wurzelstock wie abgebissen endet. Es heisst, der Teufel habe es getan, da er diese Verletzungen heilende Pflanze den Menschen missgönnt habe.). Doch diese an Italien erinnernde lockere Waldwiese war rasch durchquert. Wir gingen weiter nach Diegten, wo wir im Pfarrgemeindesaal kurz für eine Besinnung innehielten. Danach führte uns der Bus wieder nach Sissach zurück.

In zwei Wochen am 17. Oktober werden wir uns wieder treffen. Wir werden die S3 nach Basel nehmen (Lausen 10:07, Liestal 10:11, Pratteln 10:17) und dort die S6 (10:34 auf Gleis 2) nach Riehen Dorf. Dort wird uns Pierre zeigen, dass Riehen mehr zu bieten hat, als das Beyeler Museum. Wir werden über den Chopper erfahren, Ideen für einen Naturgarten erhalten, von aussen ein Gebäude von Herzog & de Meuron sehen, statt Glockenschläge den Kuckuck die Stunde rufen hören, Riehen von oben sehen, an einem funktionierenden Geothermie-Werk vorbeigehen und (Reste von) Gebäude sehen, die einiges älter sind als das von Herzog und de Meuron. Ich hoffe, dass ich damit Euer Interesse geweckt habe. So sehen wir uns in zwei Wochen wieder.

Herzlich grüssen

Pierre und Peter

Anlass vom 15. August 2020 und Vorschau Anlass vom 19. September 2020

Hallo

vor 2 Wochen war die letzte Männer-Bewegung und in 2 Wochen steht schon die nächste an.

Am 15. August haben wir uns in Sissach am üblichen Ort getroffen. Das Wetter war angenehm sonnig. Wir wanderten durch den ältesten Dorfteil von Sissach zur Ergolz, der wir nun flussabwärts folgten.  Die Hecken am Fluss zeigten eine Vielfalt an Blumen und reife Brombeeren und verwilderte Zwetschgen. Wir unterbrachen die Wanderung zweimal für kurze Inputs. Thema war ‚Wer sind Männer?‘ aus unserer Homepage. Der erste Input war über das Schweigen der Männer und ihr sich aus der Verantwortung ziehen. Dies finden wir bei uns selber, in unserer Familie und schon in der Bibel, in den ersten Kapiteln. Dem Schreiber der Geschichte von der Versuchung am Baum zur Unterscheidung von Gut und Böse im Paradies und er anschliessenden Wegweisung aus dem Paradies war dieses Muster der Männer schon bestens bekannt: Adam schweigt, als Eva ihm die Frucht anbietet, deren Genuss ihnen von Gott verboten worden war, und entzog sich der Verantwortung, als Gott ihn dann danach fragte. ‚Die Frau, die du mir gegeben hast, gab mir vom Baum.‘. Auch bei Abraham dem Stammvater des Volkes Israel, den Paulus als Vater des Glaubens bezeichnet, zog sich aus der Verantwortung als er zweimal mit Hab und Gut nach Ägypten auswandern musste, weil in Kanaan eine Dürre herrschte. Er gab Sara, seine Frau, als Halbschwester aus (was eine Hälfte der Wahrheit war), damit er nicht umgebracht werde, weil jemand anders Sara zur frau haben möchte. Und als Sara im hohen Alter an Gottes Verheissung nach einem eigenen Sohn zweifelte und Abraham anbot, dass er mit ihrer Magd einen Sohn zeuge, schwieg Abraham.

Im zweiten Input berichtete Pierre nochmals, was in der Suchmaschine Google unter Männer Bewegung in allen Schreibvarianten gefunden wird: Beiträge meist zu Emanzipation des Mannes, Frauenfeindlichkeit und Picking up (Sexepisoden mit Frauen jeden Alters und körperlicher Beschaffenheit, nur damit Mann weiss, wie es mit diesem Typ Frauen ist). Dies ist im Internet das Umfeld unserer Treffen.

Diese Inputs regten zu interessanten und persönlichen Gesprächen an. Inzwischen waren wir durch ein Aussenquartier von Itingen gewandert und durch den Wald bis nach Lausen. Hier gingen wir zur Kirche. Unter der alten Linde hinter der Kirche fanden wir einen Platz für unser Picknick. Auch Filax, der Hund von Hansruedi, erhielt seine verdiente Belohnung. Anschliessend hatten wir unsere Besinnung in der Kirche. Ausgehend vom Bild im Chor, das Nikolaus von Myra zeigt, wie er mit Goldäpfeln drei junge Frauen vor dem Verkauf ins Bordell bewahrte, tauschten wir über Freudiges und Sorgen aus und beteten füreinander. Danach ging unser Weg weiter entlang der Ergolz  nach Liestal. Unterwegs besichtigten wir ein kurzes erhaltenes Stück der römischen Wasserleitung, die von einem künstlichen Stausee bei Lausen nach Augusta Raurica geführt hatte. Am Bahnhof von Liestal trennten sich unsere Wege (für eine kurze Zeit) wieder.

Am 19. September werden wir uns wieder sehen. Wir werden mit dem Bus nach Tenniken fahren und über Felder und durch den Wald langsam in die Höhe ansteigen. Dort werden wir an einer Feuerstelle wie gewohnt unser Mittagessen einnehmen. Danach geht es weiter durch das Naturschutzgebiet Chilpen. Dieses Mal werden wir keine Orchideen sehen,  dafür vielleicht seltenen Enziane. In Diegten werden wir den Abschluss machen und wieder mit dem Bus zurückreisen.

Herzlich grüssen

Pierre und Peter

Vorschau Anlass vom 15. August 2020

Hallo zusammen

in den Zeiten von COVID-19  haben wir uns an rasche Änderungen gewöhnen müssen. Auch wir haben eine rasche Änderung anzumelden.

In der Woche vor unserem nächsten Treffen habe ich (Peter) einen grösseren Zahneingriff, weshalb ich die körperliche Leistung reduzieren muss. Wir wandern also am Samstag nicht wie vorgesehen zur Ruine Bischofstein, sondern von Sissach der Ergolz entlang nach Lausen und Liestal. Im Moment gilt Waldbrandgefahr Stufe 4, d.h. wir können kein Feuer zum Mittag machen. Ich bitte Euch deshalb, eine kalte Verpflegung mitzunehmen.

Thema ist aus der Homepage: Wer sind Männer? Schaut euch doch vor dem Anlass nochmals auf der Homepage um, damit Ihr euch ins Thema einstimmen könnt.

Sonst bleibt alles wie gewohnt: Treffen 10:00 Uhr hinter der Kantonalbank Sissach, Hauptstrasse 44. Abschied ca. 14:50 beim Bahnhof Liestal oder 15:05 beim Bahnhof Sissach oder bei der Kantonalbank.

Bleibt weiterhin gesund!

Herzlich grüssen Euch

Pierre und Peter