Anlass vom 19. Oktober 2019

 Hallo

nun ist der letzte Anlass der Männer-Bewegung dieses Jahr schon Vergangenheit.

Wir waren fünf Männer, die sich von der schlechten Wetterprognose nicht abhalten liessen. Die Reise mit dem öV bis auf St. Chrischona klappte ohne Verzögerungen. Wir wählten den Weg durch den Chrischona-Campus, sahen Bäume mit originellen Kisten-Ästen, alte Häuser mit altmodischen Namen und einer speziellen Geschichte und gelangten so zur Kirche. Einer der Teilnehmer wusste, wo sich der offene Zugang zur Kirche befand. Wir benutzten die Gelegenheit und stiegen in den Kirchturm hoch, vorbei am Dozentenzimmer und dem Dachboden für die Studenten (Dies geht auf die Anfangszeiten des Chrischona-Seminars zurück, als neben der Kirche keine weiteren Gebäude  auf Chrischona standen.) zur Turmstube hoch. Hier hatten wir einen wunderbaren Ausblick ins Ergolztal, Birstal und auf Basel. Nun ging die Wanderung erst richtig los. Die Wetter-App zeigte an, dass es in der nächsten Zeit regnen sollte. Also starteten wir unverzüglich. Die Route 67, der wir folgen wollten, führte auch an der Chrischona vorbei. Zuerst ging es durch den Wald dem Chrischonatal entlang. Auf diesem Weg hatten wir auch zwei kurze Gedankenanstösse: Zum inneren Wachstum brauchen wir ein ehrliches Gegenüber, das uns nicht nur Nettigkeiten entgegenhält, sondern zu uns steht, mit dem wir austauschen können und der uns auch Unangenehmes zu sagen wagt, kurz einen Freund (Es gibt ja Themen, die mit einem Mann leichter zu besprechen sind als mit der Partnerin.). Diese Art der Beziehung im grösseren Stil kam erst mit der vermehrten Freizeit im letzten Jahrhundert gross auf; vorher waren Männerfreundschaften den Gebildeten und Reichen vorbehalten. Die meisten andern Männer waren mit der täglichen Arbeit, und den Verplichtungen der eigenen Familie und Sippe gegenüber schon eingedeckt. Beispiele zu solchen Freundschaften: Jonathan, der Sohn des Königs von Israel und Juda und designierter Nachfolger auf dem Königsthron, und David, der von Gott bestimmte Nachfolger auf dem Königthron; die drei Reformatoren in Basel und Strasbourg, Oekolompad, Capito und Butzer, die sich theologisch und freundschaftlich austauschten und auch besuchten, so dass Wibrandis Rosenblatt beim vorzeitigen Tod ihres Ehegatten zweimal dem nächsten Freund anvertraut wurde; aus dem letzten Jahrhundert ist mir eine Dreier- und später Vierer-Freundschaft bekannt von Männern, die sich in der Arbeit der internationalen evangelischen Studentenarbeit kennengelernt haben, zwei Schweizer, ein Japaner, ein Inder, und die sich jährlich mehrmals trafen um an ihrem inneren Wachstum zu arbeiten. Und dann entdeckten wir die ersten Grenzsteine, zuerst zwar nur Gemeindegrenzsteine und dann der erste Landesgrenzstein. Der Weg folgte von nun diesen Grenzsteinen. Wir stellten uns auch kurz die Situation vor gut 65 Jahren vor: Jetzt ist alles im Wald, links hohe Bäume, rechts hohe Bäume. Damals war der Wald unterbrochen gewesen durch einen breite Schneise und mitten drin zwei Stacheldrahtwalzen, dass ja niemand unabsichtlich die Grenze überschreite. Zusätzlich patrouillierten Soldaten auf beiden Seiten. Endlich sahen wir Inzlingen durch den Wald durchschimmern. Und wieder war ein seltsamer Grenzstein da, der mit einer schwarzen Zeichnung versehen war. Wir standen vor einem Rätsel.

Kurz vor Inzlingen verabschiedeten wir uns von der Landesgrenze, um dem Aubach zum Naturschutzgebiet mit den Teichen zu folgen. Hier war ein kleiner Unterstand, der gerade günstig für unser Mittagsessen war. Wir machten eine kleine Teilete und genossen den Ausblick ins Schilf. Einmal war sogar ein Eisvogel  kurz zu erkennen. Nun setzte der lange prognostizierte Nieselregen ein, allerdings nur fein. Wir folgten weiter dem Aubach bis nach Riehen, wo wir das Mutterhaus der Riehener Diakonissen aufsuchten. Hier in der Kapelle hatten wir unsere Besinnung auf unser Zusammensein mit Gebet füreinander. Doch dann ging es schnell zum Bahnhof und bald folgten die ersten Verabschiedungen.

Wir wünschen Euch allen ein gutes restliches Jahr und dann auch einen guten Start ins neue Jahr. Wir werden uns dann mit der Planung fürs nächste Jahr wieder melden.

Herzlich grüssen

Pierre und Peter

PS: Des Rätsels Lösung zum Grenzstein: Das schwarze Bild auf dem Stein stellt eine Saufeder dar, eine Waffe, die bei der Jagd auf Wildschweine verwendet wurde. Eine Saufeder ist ein Element im Gemeindewappen von Inzlingen.

 

 

 

 

Anlass vom 14. September 2019

Hallo

nachdem wir anfangs vor allem Abmeldungen zu unserem letzten Treffen am 14. September erhalten hatten und wir bereits befürchteten, alleine auf die Schauenburgflue wandern zu müssen, sind doch insgesamt 8 Männer zu diesem Anlass zusammengekommen. Sogar 2 Hunde waren mitgekommen. Das Wetter war uns günstig gesinnt: trocken, nicht mehr zu heiss, leicht bewölkt. Der Weg führte uns kurze Strecken über offene Wiesen und meist durch den Wald, anfangs ebenaus und dann immer steiler werdend. Während des Aufsteignes hatten wir zwei Gedankenanstösse: Gerade in der heutigen Zeit sind wir stark durch viele Informationen, von aussen angetragene Bedürfnisse und Aufträge stets gefordert, dass wir in Gefahr geraten, den Zugang zu uns und unseren Bedürfnissen zu verlieren. Dies kann zu burn out oder Gehässigkeiten mit den Menschen in der Umgebung führen. Darum brauchen wir auch Zeit für uns alleine, auch ohne Partnerin und Familie, zum Lesen, Nachdenken, Schauen und Staunen, Hören und Riechen, in der Natur, in einer stillen Ecke, beim Spazieren oder Wandern oder Velofahren oder sonst einer Tätigkeit, bei der ich meinen Gedanken nachhängen kann. In der Bibel finden sich mehrere Beispiele von Musse: König David konnte sie als Hirte mit Liedern und Harfenspiel füllen; als König gelang es ihm einmal nicht und er vergaffte und vergriff sich an Bathseba, der Ehefrau eines Nachbarn. Elia wurde zweimal von Gott zu aufgezwungener Musse geführt: während der Trockenheit am Bach Krit und dann wieder am Berg Horeb, wo Gott dem deprimierten Elia erschien, um ihm eine neue Perspektive zu geben. Auch Jesus suchte immer wieder nach Anlässen mit viel Menschenkontakten die Stille alleine, um sich wieder auf seinen Vater ausrichten zu können.

So erreichten wir die Wiese mit der Neu-Schauenburg in der Höhe. Diese Burg wurde nach dem Erdbeben in der Region Basel von 1356 wieder aufgebaut im Unterschied zur Alt-Schauenburg, die dann verlassen wurde. So sind von dieser Burg auch mehr Reste erhalten als von der Alt-Schauenburg. Der Weg führte uns weiter durch den Wald steil hoch über viele Treppen oder gleich nebenan auf einem Pfad, den die Wildschweine gegraben hatten, zur Schauenburgflue. Hier genossen wir die Aussicht in die Weite der Vogesen und des Schwarzwaldes. Dann ging es ebenaus auf dem Plateau bis zur Alt-Schauenburg. Hier entfachten wir ein Feuer für unsere Würste, redeten miteinander und genossen unser vielfältiges Mittagsmahl. Nun ging es eigentlich nur noch bergab, fast so steil, wie wir hochgekommen waren, vorbei an Neuaufforstungen, bizarren Felsenformationen und viel Wald. Nach vielen Kehren und immer enger werdenden Weglein war plötzlich das Bad Schauenburg vor uns. Hier wurden wir von den noblen Gästen als seltsame Wesen beaugapfelt. Nach einer kurzen Stärkung am Brunnen mit Trinkwasser ging es weiter etwas hoch zu einem Bauernhof, wo der Geissbock neugierig von uns einen Augenschein nahm. Bald waren wir wieder auf dem Strässchen zum Bienenberg. Dort verzichteten wir wegen der fortgeschrittenen Zeit auf den Moment der Stille. Die meisten gingen gleich wieder nach Hause. Einige nutzen die Gelegenheit und genossen noch Kaffee und Zvieri im Restaurant.

Das nächste Mal am 19. Oktober werden wir uns in Pierres neuer Heimat, in der Umgebung von Riehen, etwas umsehen. Wir laden Euch schon heute herzlich dazu ein.

Herzlich grüssen

Pierre und Peter

 

 

 

 

Anlass vom 1. Mai 2019

 Hallo,

inzwischen ist es schon eine Weile her, als wir uns am 1. Juni für unsere letzte Männer-Bewegung getroffen haben. Wir waren ein halbes Dutzend Männer, die sich in Eptingen bei der Mineralquelle einfanden. Nach einer kurzen Einführung in die lokale Geographie und Geologie im Zusammenhang mit der Mineralquelle starteten wir. Es war warmes und schönes Wetter, Bald waren alle schon in Gespräche vertieft. Diese unterbrachen wir zum ersten Impuls: Vorbild haben – Vorbild sein. Im alten Testament sind zwei Beispiele ausführlicher beschrieben, in denen der Amtsnachfolger eine längere Zeit als Diener seinem Vorgänger gedient hat und mit ihm erlebt und an ihm viel gesehen hat. Dies befähigte Josua, nach dem Tod von Mose, das oft störrische Volk Israel ins versprochenen Land zu führen und die Eroberung und Verteilung des Landes gerecht und ohne Streitigkeiten durchzuführen. Dies befähigte Elisa, unter mehreren israelitischen Königen viele Wunder zu tun, so dass immer wieder Momente der Umkehr zu Gott beim König und dem Volk geweckt wurden. Sie wurden von ihren Vorgängern berufen und eingesetzt. Diese Gedanken bewegten uns die nächsten Minuten und schon bald hatten wir ein weiteres Bänkli für den zweiten Impuls erreicht: Wir prägen Menschen unserer Umgebung bewusst oder unbewusst und sind ihnen Vorbilder. Vielleicht erfahren wir zu einem viel späteren Zeitpunkt, was für eine Bedeutung wir im Leben einer anderen Person gehabt haben. Dies kann geschehen, auch wenn wir von uns selber ein anderes Bild verinnerlicht haben.

Von hier folgten wir dem schmalen Weg, der uns unter der Flue durchführte, um von hinten in die Ruine Riedfluh zu gelangen. Diese ehemalige Burg des 11. und 12. Jahrhunderts war an den leicht überhängenden Fels gebaut worden (Grottenburg). Die Bewohner konnten sich bereits einen gewissen Luxus leisten wie Säulen mit kunstvollen Verzierungen, elfenbeinerne Würfel und Schachfiguren, und auch Fingerhüte für Stickereien der Damen fehlten nicht. Wir konnten uns fast nicht mehr von diesem Ort trennen. Der Weg führte wieder zurück zu unserem Bänkli, von wo wir auf einer Waldstrasse den Felsen umrundeten. Wir fanden sogar ein Weglein, das uns wieder zurück zur Felswand oberhalb der Ruine führte, erkennbar durch eine von unten gut sichtbare Schweizer Fahne. Die Aussicht auf die Challhöhe, die frisch renovierte Ruine Witwald und die Geissfluh war wunderschön. Der Weg war nun im Wald und flacher. Nach der richtigen Abzweigung ging es wieder leicht bergan und plötzlich waren wir zuoberst auf der Bergflue. Rasch war ein Feuer angefacht, so dass die Würste bald gebraten waren. Wir legten unser Essen wieder auf dem Tisch aus und jeder bediente sich dort, wo es für ihn im Moment am Schmackhaftesten schien. Nach diesem reichhaltigen Essen setzten wir uns an den Spitz der Bergflue mit dem weiten Blick in den Baselbieter Jura und dien anschliessenden Schwarzwald. Hier hielten wir unseren Moment der Besinnung ab mit Dankesliedern und der Möglichkeit zum Gebet füreinander. Danach ging es mit uns nur noch bergab im wörtlichen Sinne. Wir nahmen sogar eine Abkürzung durch den Wald. Am Waldrand war eine Ökowiese reich an vielen Blumen und Insekten. Im Dorf schlugen wir den Weg zum Haus von Pierre Fretz ein, wo uns Tee und Gebäck erwartete. Hier konnten wir die gemeinsam erlebte Zeit nochmals vor unserem Auge vorbeigehen lassen. Der Bus führte uns dann wieder nach Sissach zurück.

Wir werden uns wieder sehen. Die nächste Gelegenheit ist der 14. September, wo wir uns im Grossraum Liestal bewegen werden zum Thema: Zeit für sich.

Herzlich grüssen

Pierre und Peter.

 

Anlass vom 13. April 2019

 Hallo

zu unserer letzten Wanderung könnte man als Titel das Sprichwort „Wenn Engel reisen, lacht der Himmel.“ setzen. Der Wetterbericht hatte bis am Morgen noch für diesen Tag Regenschauer am späteren Vormittag und wieder am Nachmittag angekündigt. Doch davon liess sich eine grosse Anzahl Männer nicht abhalten. Und eben: der Himmel war zum Wandern angenehm bewölkt, jedoch fiel nie ein Regentropfen. Die Kehrseite war, dass die Berner Alpen, die Pierre und ich beim Erkunden noch gesehen hatten, für uns unsichtbar blieben. Doch wie heisst es in einem andern Sprichwort „Dä Füfer unds Weggli …“.

Nun der Reihe nach. Wir stiegen in den Wald und hoch Richtung Wölflistein. Da ich mehrere Male andere Wege einschlug, als wir sie auf der Erkundung vorgesehen hatten, errichten wir nicht das Refugium, ein Ort der wahrscheinlich als Fluchtburg für den Ort Sissach gegen herumziehende Räuber- und Soldatenbanden diente, sondern zum sogenannten Känzeli, einem Aussichtspunkt auf einem Fels, der einen direkten Ausblick aufs Dorf und die gegenüberliegende Fluh bot. Hier war die erste Pause mit Input zum Thema Wachsen und speziell sich dafür Öffnen. Wachstum ist jedem Lebewesen gegeben: in der ersten Lebensjahren steht das körperliche Wachstum im Vordergrund, später dann die Ausprägung der eigenen Persönlichkeit. Erik Erikson hat dies in seiner Entwicklungspsychologie in Abschnitte von 7 Jahren eingeteilt: Stichworte zu den ersten Phasen sind Urvertrauen – Autonomie – Initiative – Leistung. Sind diese Phasen gut durchlebt worden, ist eine Persönlichkeit entstanden, die sich den nächsten Aufgaben zuwenden kann: Identität – Intimität – Generativität – Ich-Identität. Aus dem Ich entsteht ein Wir, in dem eine Familie Platz finden kann. Und nach Auszug der Kinder sollte, wenn alle Phasen und deren Übergänge gut gemeistert worden sind, ein reifer Mensch da sein, der sich für die Gesellschaft einsetzen kann. Ziel ist, dass Leben und Erfahrung an die nächste und evtl. auch übernächste Generation weitergegeben wird. In vielen, sogenannt einfachen Völkern ist dies noch in den Strukturen sichtbar: Die jungen Erwachsenen heiraten mit  Eintreten der Geschlechtsreife, zeugen Kinder und Erarbeiten den Unterhalt für die Sippe, Die Grosseltern, die ja noch relativ jung sind, können ein Glied zurücktreten und übernehmen die Aufgabe der Betreuung der Kleinkinder und die Urgrosseltern mit etwa 45 Jahren kümmern sich um das Wohl der Sippe und des Stammes.

Nun ging es weiter im Wald hoch bis zum Hof oberer Wölflistein, wo wir entlang herrlich blühender Kirschbäume wanderten. Etwas weiter oben am Waldrand machten wir den zweiten Halt: Die Übergabe von einer Generation zur nächsten erfolgt leider häufig mit Brüchen. Das alte Testament berichtet uns von zwei Modellen der Verantwortungsweitergabe: Der (meist temporäre) Führer des Volkes wurde ausgewählt und angelernt oder direkt berufen: Mose und Josua, Elia und Elisa; die Richter und die meisten Propheten. Das Priestertum und speziell das Amt des Hohenpriesters wurde vererbt. Und da erfahren wir schon von unwürdigen Nachfolgern (die Söhne Elis, bei dem Samuel aufwuchs). Und als das Volk von Gott das Einsetzen eines Königs ertrotzte, geschah auch hier die Weitergabe mindestens in Juda erblich. Und mehrfach steht geschrieben, dass der Sohn nicht auf denselben Pfaden wandelte wie der Vater. An einem persönlichen Beispiel von misslungener Weitergabe von einer Generation zur andern sehen wir wichtige Elemente zum Gelingen: Offenheit füreinander, Gesprächsbereitschaft, Miteinander den Plan entwickeln, Bereitschaft zum Loslassen der Älteren und Bereitschaft zum aus den Wegen der Eltern treten können bei den Jüngeren.

Nach diesen geistigen Herausforderungen folgte nun eine körperliche. Wir folgten in einen kleinen Tal einen von Brombeeren und umgestürzten Bäumen durchsetzten Weg hoch, bis wir wieder einen guten Weg erreichten. Alle meisterten diese Aufgabe vorzüglich. Nun auf der Ebene kurz vor der Tenniker Flue hiess es wieder Äste für ein Feuer sammeln. Auf der Flue wurde sogleich das Holz fachgerecht aufgeschichtet und wenig später loderten die Flammen. Wie gewohnt teilten wir unsere mitgebrachten Gaben, brieten unsere Würste (auch der Hund erhielt ein Häppchen davon) und diskutierten heiss. Nach dem Essen ging es auf kurzem Weg hinunter ins Dorf Tenniken. Wir machten wieder eine Variante zum erkundeten Weg und gelangten so am Brunnen oberhalb des Rebberges vorbei. Der Weg führte uns nun direkt zur Ortskirche. Hier kehrten wir ein zum Danken und zu Fürbitte füreinander. Und dann ging es kurz: Bus bis Sissach, Abschied nehmen und in alle Himmelrichtungen verstieben, aus denen wir am 1. Juni uns zur nächsten Wanderung wieder einfinden werden.

Inzwischen grüssen Euch herzlich

Pierre und Peter

 

 

Anlass vom 27. Oktober 2018

 Hallo

es ist schon eine Zeit her, dass wir uns am 27. Oktober zur letzten Wanderung dieses Jahres getroffen haben (Der letzte Anlass dieses Jahres ist diesen Samstag, 17. November, um 14Uhr im Lebensspielraum, Hauptstrasse 40, 4450 Sissach, ein Foto-Rückblick oder Einblick in unsere Arbeit für Interessierte).

Das Wetter war recht regnerisch und recht kühl. Entsprechend war die Teilnehmerzahl. Dies hat aber diese wenig beeinträchtigt, ist das Wichtigste doch das gemeinsame Unternehmen und der Austausch über Erfahrungen. Unsere Wanderung startete in Rümlingen beim Schulhaus, dem Arbeitsort von Pierre. Wir gingen direkt zum Viadukt der Bahn. Wir konnten von unten die mächtige Konstruktion bestaunen und folgten ihm an den Wald, wo es aufhört. Hier ist der Punkt, an dem allen Eisenbahnfans, die gerne fotografieren, das Herz höher schlägt: Der Blick zurück auf die ganze geschwungene Länge des Viadukts, auf dem Züge in etwas ruhigeren Tempo hochkommen. Leider wollte gerade kein Zug vorbeifahren. Nun, wir stiegen im Wald hoch bis zum Hof Horn. Hier fanden wir einen Sitzplatz im Trockenen für den ersten Input: Was haben wir Menschen aus der ursprünglichen Botschaft der Bibel bezüglich unserem Ende und Ziel gemacht? Stichworte: Himmel und Hölle, Belohnung und Verdammnis, Weihnachtsmann-Gott und strenger Richter, der jedes kleinste Vergehen bestraft. Danach ging es weiter durch die Hochstammbäume dieser Hochebene. Der Wiesenberg blieb für uns in den Wolken unsichtbar. Wieder am Waldrand gegen Läufelfingen zu war ein geeigneter Ort für den zweiten Input: Die Bibel redet von Scheidung am Ende der Zeit, was auch Gericht genannt wird. Doch die Grundlage dazu ist aus unserem Leben in dieser Welt: Habe ich eine Beziehung zu meinem Gott, dem Schöpfer, Erlöser und Tröster, oder bin ich nicht daran interessiert oder lehne es gar ab? Mit diesen Gedanken gingen wir weiter in den Wald, der uns bald zu den schroffen Felsen führte, die vom Homberg her auslaufen und auf denen auch die Homburg liegt. Hier erfuhren wir wieder einiges zum Leben damals, als die Homburg noch Burg und Vogtei war, und besichtigten deren Überreste. Oben auf dem Bergfried erkannten wir, wieso von die Homburg einst so bedeutungsvoll gewesen war, konnte doch der Weg über den Hauenstein kontrolliert werden. Wegen dem Regen, der fein nieselte, gingen wir weiter zum Waldspielplatz Richtung Läufelfingen. Von hier hatten wir auch einen guten Überblick, was auf der Strasse und der Schiene zwischen Buckten und Läufelfingen sich bewegte. Dieses Mal zündeten wir kein Feuer an. Jeder hatte sich aufgrund des Wetters für ein Picknick entschieden, das ohne Braten von Würsten auskam. Nach dieser Pause war es nicht mehr weit nach Läufelfingen und zur Kirche, die mit dem Pfarrhaus etwas erhöht über dem Dorf liegt. In den Glasfenstern im Chor konnten wir ein weiteres Werk von Walter Eglin betrachten. Wir hatten seine Spuren schon in Diegten und Rümlingen gesehen. Wir schlossen unser Zusammensein in einem Moment der Besinnung ab. Der Rest war dann einfach: hinunter ins Dorf Läufelfingen und zum Bahnhof. Mit der (weiterhin fahrenden) S9 kehrten wir wieder nach Sissach, unserem Ausgangspunkt zurück.

Dies wäre es (fast) für dieses Jahr. Wir melden uns wieder rechtzeitig für unsere Männer-Bewegungs-Wanderungen im nächsten Jahr. Wen wir nicht mehr sehen, dem wünschen wir jetzt schon ein gutes Neues Jahr.

herzlich grüssen

Pierre und Peter

 

Anlass vom 15. September und Vorschau Anlass vom 27. Oktober 2018

Hallo

nun sind schon wieder 3 Wochen seit der letzten Männer-Bewegung vorüber und in 3 Wochen steht schon die nächste an.

Wir haben uns am 15. September getroffen bei schönem, aber nicht zu heissen Wetter. Dies war gut so, denn ein Grossteil unseres Weges war nicht im Wald und nicht im Schatten. Unser Weg führte von Sissach entlang der S9 nach Rümlingen. Doch schon beim Bahnhof Sissach fanden wir ein high light: Aus den Anfangszeiten der Bahn, bevor der Hauenstein-Basistunnel zwischen Tecknau und Olten gegraben war, war Sissach ein wichtiger Umschlagort. Dies zeigt sich in der Infrastruktur: grosser Wasserturm mit Waschraum/Dusche für die Lokführer, grosse Lokschuppen und eine (nicht mehr funktionierende) Drehscheibe, um die Dampflokomotiven zu kehren. Und dort stand der königsblaue Friedenszug! Wirklich eine Pracht.

Nachdem wir uns von diesem Anblick trennen konnten, ging es auf der neuen Fussgängerstrasse nach Thürnen, am Altersheim vorbei entlang des Homburger Bachs Richtung Diepflingen. Am Dorfausgang fanden wir mit einer Sitzbank den günstigen Ort für unseren ersten Gedankenanstoss: Wir hatten uns bisher mit den verschiedenen Bewusstseins-Organisationen auseinandergesetzt: Einfaches Bewusstsein mit fast unbegrenztem Vertrauen in die Autoritätsperson (Kindheit bis Beginn Schulzeit), komplexes Bewusstsein mit Auftreten von Abgrenzungen in Gut und Böse und starkem Einsatz für das selbst definierte Gute. (Schulzeit, Pubertät, jüngerer Erwachsener). Die nächste Phase, die nicht duale, wird oft eingeleitet durch die Erfahrung von Leid und Begrenztheit. Die Erfahrung, dass Gutes und Böses irgendwie zusammen gehören und manchmal nicht voneinander zu trennen sind, kann im günstigen Fall zur Anerkennung von oft verdrängten Schattenseiten der eigenen Person und auch zu Milde gegenüber andern Personen führen. Dieser Mensch kann sich dann als Friedensstifter und Brückenbauer einsetzen.

Weiter ging es durch Diepflingen und dem Bahntrasse entlang nach Sommerau. Mitten am Rand von schönen Feldern war nun der zweite Gedankenanstoss: Im Alten Testament bei den Vätergeschichten finden wir bereits Beispiele dieses nicht dualen Bewusstseins: Abraham kämpft mit Gott wegen der beabsichtigten Zerstörung von Sodom und Gomorrha und feilscht, bis nur noch 10 Gerechte dort leben müssten, um beide Städte vor der Zerstörung zu retten (Leider half auch dies nicht. Sodom und Gomorrha liegen heute unter einer Salzwüste.). Isaak, von dem wir eigentlich aus den Texten sehr wenig erfahren, wich den Streitereien mit den Philistern aus und zog vom fruchtbaren Landstreifen am Meer immer mehr gegen die Wüste im Süden. Dadurch erkannten die Philister, dass er ein von Gott (mit vielen Reichtümern) gesegneter Mann war und suchten definitiv Frieden mit ihm. Auch Jakob wurde vom Hinterlistigen zum Gezeichneten, der wieder mit seinem Bruder, vor dessen Zorn er in jungen Jahren geflohen war, Frieden schliessen konnte, so dass beide danach nebeneinander lebten. In der Sommerau erfreute uns das farbenprächtige Bahnwärterhäuschen, wo der Besitzer auch viele alte Geräte und Symbole der Eisenbahn aufgestellt hat. Nun legten wir eine raschere Gangart ein, um zu unserem Mittagessensort im Giessental  zu gelangen. Wir fanden eine gute Feuerstelle, wo wir nun in Ruhe unsere Würste braten konnten und natürlich auch lebhaft miteinander austauschten.

Nach dieser Pause ging es weiter am Waldrand nach Rümlingen, wo wir in der Kirche wie gewohnt eine Zeit der Besinnung erlebten. Nachher kehrten wir mit dem Bus wieder nach Sissach zurück.

In 3 Wochen ist die nächste Wanderung. Wir werden nach Rümlingen fahren und von dort aus starten: Unter dem berühmten Eisenbahn-Viadukt durch hoch in die Ebene von Häfelfingen, durch die Obstbäume und dem Wald zur Homburg, wo wir auch unser Mittagessen einnehmen werden. Natürlich werden wir auch Zeit haben, die Ruine genau zu entdecken (v.a. die Aussicht vom Turm ist wunderbar!). Wir gehen danach nach Läufelfingen und steigen dort hoch zur Kirche, einem weiteren Schmuckstück im oberen Baselbiet mit Glasbildern von Walter Eglin. Von Läufelfingen fahren wir dann mit der Bahn wieder zurück.

Herzlich grüssen

Pierre und Peter