Anlass vom 15. September 2012
Hallo
Am 15. September haben wir uns wieder getroffen. Das Wetter meinte es gut mit uns; kein Regen, leicht bewölkt mit Sonne. Gleich zu Beginn unserer Wanderung erwarteten uns zwei Überraschungen: Unmittelbar neben der Strasse war ein abgeerntetes Erdbeerenfeld, aus dem noch einige rote Erdbeeren leuchteten. Sie schmeckten herrlich. Diesen Geschmack findet man bei im Laden gekauften Früchten nie! Einige hundert Meter weiter sahen wir vier Rehe auf einer Wiese vor dem Wald äsen. Wir konnten ihnen lange Zeit zusehen und uns ihnen nähern, bis sie sich endlich entschlossen, langsam aber zielsicher sich in den sicheren Wald zurückzuziehen. Beides waren für uns richtige Geschenke. Nun ging es etwas bergauf bis an den Fuss einer kleinen Fluh. Hier führte uns ein schmaler Pfad zur Ruine. Wir liessen uns für einen Moment ganz ins Mittelalter versetzen in unserer Vorstellung: einfachste Verhältnisse, Pferdestall im Keller, im ersten und zweiten Stock die Wohnzimmer mit einer Zentralheizung, dem Kochfeuer, und doch viel Schmuck wie ein verzierter Säulenkopf oder Fundgegenstände (Schachfigur, Hilfsmittel fürs Sticken oder Klöppeln) zeigten. Der Geist dieser Zeit verleitete uns dann, einem schmalen (Wild-)Pfad unter der Fluh zu folgen, in der Hoffnung, noch einen Blick auf den etwas ausserhalb der Ruine gelegenen Beobachtungsposten werfen zu können (Im Nachhinein haben wir bemerkt, dass wir uns allzusehr von der Graphik auf der Tafel bei der Ruine verleiten liessen, dass der Posten aber eher auf der Gegenseite sich befunden hatte.). Jedenfalls sahen wir wunderschöne nischenartige Erosionen im Kalkfelsen und gelangten dann rechts steil durch Brom- und Walderdbeeren wieder zu unserem Weg. Nun liessen wir es uns doch nicht nehmen, die Ruine auch von oben zu besichtigen. Dort steht auch die Schweizerfahne, die von Eptingen her in der Bergflanke sichtbar ist (Achtung für Geotracker: Wenn ihr Euch von Norden her eurem Ziel nähert, befindet sich dieses etwa 30m unter euern Füssen mit Zugang von Westen her !).
Inhaltlich bewegte uns auf dem Weg die Frage, wie wir Männer uns Erholung, Entspannung und neue Kraft für den Alltag schaffen und holen können. Zwei Aspekte waren uns wichtig: Bewegung (Wandern, Joggen, Velofahren u.ä.) hilft uns Spannung abzubauen. Und in nahen Beziehungen (Freunde, Partnerschaft, Kinder) finden wir einen Ort, wo wir unserer Rollen ablegen können, unsere eigentliche Person sich zeigen kann und wir Wertschätzung erhalten. Und gerade aus der Entwicklung von Säuglingen und Kleinkindern wissen wir, dass Körperkontakte wichtig sind für die Gesundheit. Dies gilt aber auch für uns Männer (die Frauen wissen dies schön längere Zeit). In nahen Beziehungen können wir auch dafür neue Formen finden und pflegen.
In Gesprächen zu diesem Thema gelangten wir auf die Bergflue, die nun von Diegten her mit der Schweizerfahne gut erkennbar ist. Wir hatten einen guten Blick in den Jura und Schwarzwald bis in die Region Basel hinein. Hier deckten wir auch unseren Mittagstisch. Nach einer ausgiebigen Mittagsrast mit angeregten Tischgesprächen folgten wir dem Weg durch den Wald und die Wiesen nach Diegten. Auf dem Weg fanden wir einen schönen Platz mitten in einer Magerwiese, um kurz inne zu halten, den Tag nochmals vorbeigehen zu lassen und zu danken.
Dieser Tag wird uns noch lange in guter Erinnerung bleiben.
Komm doch mit am nächsten Mal! Gelegenheit findest Du am 3.November.
Herzlich grüssen
Pierre und Peter
Wiederum hat sich eine kleine Schar mutiger Männer und ein Hund den Weg unter die Füsse genommen und ist im herrliche gefärbten Herbstwald unter einem sehr abwechslungsreichen Himmel mit unterschiedlichen Belichtungen der Natur hochgestiegen zur Spitze des Chienbergs oberhalb Sissach.
Auf dem Weg erzählten zwei Männer wie sie Stolz und Scham bei sich erlebten: Als Männer streben wir nach Idealen. Positive wie Gerechtigkeit, Gemeinschaft und Verständnis erfüllen uns mit Stolz. Negative wie Gewalt, Sexismus, Verbrechen lösen in uns Scham aus. Stolz im positiven Sinne heisst auch, dass ich und du zusammen gewinnen. Wenn ich egoistisch nur an mich denke auf Kosten des du, verliere ich langfristig.
Wir genossen die Farben des Waldes und der Felder vom Turm der Ruine Bischofstein aus und zogen dann weiter zur Böckter Flue. Wie es schon Brauch ist, brieten wir dort am Feuer unsere Würste und weiteren Zutaten und genossen das Essen aus der reichhaltigen Tafel, zu der jeder von uns seinen Beitrag geleistet hatte. Auch der Hund genoss seinen Anteil.
Am Nachmittag hatten wir auf der weiteren Wanderung viel Zeit für persönliche Gespräche. Der Weg führte uns zum Sonnenhof, dem Haus der Stille oberhalb Gelterkinden, wo wir eine besinnliche Pause mit Rückblick und Gesang machten. Danach führte uns der Weg oberhalb Böckten durch Feld und Wald wieder nach Sissach zurück. Alle Teilnehmer hatten sich über das Naturerleben und die Gemeinschaft gefreut und wir gingen bereichert auseinander.


Beim Schloss Ebenrain mitten im Park war der erste Halt. Fritz hielt uns einen Spiegel vor, in dem wir uns erkannten. Dann begann ein steiler Aufstieg zur Zunzger Waldhütte. Gezwungen durch den schmalen Pfad liefen wir hintereinander, was intensive Gespräche zu zweit ermöglichte. Unterwegs berichtete Hansruedi über die Herkunft unseres Selbstbildes: Eltern, Lehrer, Vorbilder aber auch Gott unser Schöpfer und Vater. Vor der Zunzger Waldhütte entfachten wir in kurzer Zeit ein Feuer, um unsere Würste zu braten und dann mit den andern mitgebrachten Lebensmitteln gemeinsam zu verzehren. Danach ging’s Richtung Ramlinsburg. Ausserhalb des Waldes erwartete uns eine Fülle von blühenden Bäumen in allen Tönen von weiss bis rosa. In Ramlinsburg machten wir einen Halt in der Kapelle.
Wir alle waren beeindruckt von der Botschaft, die in der Architektur ausgedrückt wurde: Wir Menschen sind geborgen in einer Arche und das Kreuz Jesu steht draussen, ausgesetzt allen Witterungen und einsam.
fuhren wir zuerst nach Diegten und wanderten dem Bach entlang zum Chilpen. Der Chilpen ist als Orchideenschutzgebiet mit Blütezeiten Mai und Juni bekannt. Jetzt waren die Wiesen gemäht. Nur die Blätter verrieten die Standorte der wunderschönen Blumen. Der Wald war bereits herbstlich in goldenes Gelb getaucht. Das Wetter war mit Bise
recht kühl. Wir setzten unseren Gesprächen mit Inputs zum Thema Ohnmacht und Vollmacht Schwerpunkte. Vollmacht, die auf einem tief verwurzelten Angenommensein gründet und in Ohnmachtsituationen die eigenen Schwäche zulassen kann und so kreative Lösungsmöglichkeiten findet. In Zeiten des persönlichen Nachdenkens und des Austauschs konnten wir dies auf unserer Wanderung zum oberen Gisiberg vertiefen. Im Gisiberg wärmten wir uns an einem Feuer und teilten unser Essen für den Mittag. Rasch waren wir in Tenniken, wo wir in der Marienkirche für einen Moment des Danks, des Gesangs und der Stille einkehrten. So gestärkt trennten sich unsere Wege schon wieder.