Anlass vom 24. Mai 2025

Hallo

Am Samstag, dem 24. Mai 25, trafen wir uns zu sechst am SBB Bahnhof in Basel. Mit Pierre Fretz – Peter Meier musste sich aus gesundheitlichen Gründen entschuldigen – fuhren wir mit dem Tram durchs Gundeldingerquartier auf den Dreispitz. Dann ging es hoch zu unserem ersten Höhepunkt, der Bettlerhöhle. Der Name stammt von einer grossen und mehreren kleineren Höhlen, die der Legende nach von Bettlerinnen und Bettlern bewohnt wurden. Schon während der letzten Eiszeit und bis in die Bronzezeit wurden die Höhlen von Menschen als Lagerplatz genutzt. Sie dienten Eiszeitjägern als fester Wohnsitz. Die Höhlen sind in eine Nagelfluh-Felswand geformt, die im Rahmen der Absenkung der oberrheinischen Tiefebene freigelegt worden. Das Bruderholz beherbergte auch Eremiten oder ‚Einsiedler‘, das sind religiöse Menschen, die sich aus der Gesellschaft zurückzogen, um sich der Spiritualität zu widmen.
Erdgeschichtlich reichte in der Trias das Ur- bzw. Tethysmeer bis hierher. Danach entstand im Zeitalter des Jura das Jurameer, ein flaches, tropisches Meer, das sich gemäss gängiger Theorie vor etwa 175 Millionen Jahren über weite Teile Mitteleuropas erstreckte. Es war ein Nebenmeer des großen Tethys-Meeres und hinterließ wertvolle fossile Zeugen des Lebens in der Urzeit sowie Ablagerungen von Muschelkalk. In 200 – 300 Metern Tiefe befinden sich in der Nordwestschweiz aus dieser Zeit mächtige Salzlager, da das Meer mit wenig Tiefe immer wieder Salzkristalle durch die Verdunstung ausschied. Der Muschelkalk diente den Menschen schon vor langer Zeit bis heute für Bauten. Die Jura- und Alpenfaltung begann danach im Zeitalter der Kreide und prägte das Tertiär. Im danach folgenden Quartär führte eine Abkühlung zu massiven Niederschlägen, die die Jurahöhen teilweise wieder abtrugen. Das entstandene Geschiebe lagerte sich als Nagelfluh ab. Die späteren Gletscher aus dem Wallis verfrachteten mit ihren Moränen nördlich des Juras fruchtbare Lösserde sowie erratische Steinblöcke bis in unsere Region.
Danach ging die Wanderung weiter im Wald hinter der Rudolf Steiner-Schule über den Jakobsberg (eine ehemalige Besitzung des Siechenhauses St. Jakob), der Flur auf der Alp entlang bis zum Wasserturm. Der Weg zum Wasserturm führte uns an der kleinen Privatschule Christophorus mit sonderpädagogischem Schwerpunkt in Basel vorbei. Dort werden Kinder und Jugendliche, die in der Regelschule überfordert sind, unterstützt, so dass sie wieder mit Freude zur Schule gehen. Ihre ganzheitliche Pädagogik spricht Kopf, Herz und Hand an.
Diese Bruderholz-Region war für viele Teilnehmer ein eher unbekanntes Gebiet. Wunderbare Baumalleen mit riesigen Rotbuchen, welche angeblich auch Unterschlupf für Eulen in abgestorbenen Baumpartien bieten, säumten unseren Weg. Dann ging es hoch zum heute noch genutzten Wasserturm, erbaut 1926 mit 164 Treppenstufen und 27 Metern Höhe, von wo aus wir eine schöne Rundsicht genießen konnten. Die Jurakette mit dem Hügelzug des Blauen lag in unmittelbarer Nähe vor uns, dann der Schwarzwald und die Vogesen mit dem Oberrheingraben. Alles mit bester Weitsicht dank idealem Wetter. Weiter ging es danach durch das schöne Bruderholzquartier mit Einfamilienhäusern und Gärten zu weiteren Aussichtspunkten, von wo der Blick auf den langgezogenen  Hügelzug Bruderholz schweifte. Der Boden besteht aus tiefgründigem Lössboden, einer Ackererde mit höchster Bodenfruchtbarkeit, von der es nur wenige Gebiete in der Schweiz gibt, der teilweise immer noch landwirtschaftlich genutzt wird.
Auf der Batterie, wo militärische Stellungen anfangs des vorletzten Jahrhunderts gebaut wurden, hatten wir die Mittagsrast, wo wir als ‚Teilete‘ das Mittagessen einnahmen. Längs der Kantonsgrenze auf Binninger-Boden liegt eine wunderschöne landwirtschaftlich genutzte Fläche namens Achtjuerte (= Acht Jucharten für Nicht-Einheimische), wo die Kuhherde der Familie Rediger des Margarethen-Hofes weideten, wanderten wir bis zur St. Margarethenkirche. Von hier aus schweifte der Blick über die Stadt mit dem Münster und den beiden weiteren ehemaligen Klausen auf dem Tülliger Hügel und der Chrischona. In der Kirche hielten wir wie gewohnt unsere Besinnung, Zeit für das Gebet und dem Lied ‚Grosser Gott wir loben Dich‘. Durch den Margarethenpark und weiter durch das ‚Gundeli‘, welches in der Kindheit von Pierre wichtig war, ging es zum Basler-Hauptbahnhof, unserem Ziel. Auf diesem Weg kamen wir am Winkelriedplatz in die Festivitäten des Quartiers mit Flohmarkt und Musik, welches an diesem Wochenende sein 150-jähriges Bestehen als jüngstes Quartier der Stadt feierte.

Die ganze Wanderung war geprägt mit solch vielfältigen Fragen, Begegnungen und Erlebnissen, dass wir das Thema „soziale Aspekte des Alters“ auf die kommende Wanderung am 23. August auf die Sissacher Fluh verschieben.

(Dieser Text wurde von Christian verfasst, herzlichen Dank. Ebenfalls herzlichen Dank dem Fotografen Ueli.)

Herzlich grüssen Euch

Pierre und Peter

 

Vorschau Anlass vom 24. Mai 2025

Hallo zusammen

unsere nächste Wanderung vom 24. Mai führt uns in die Stadt Basel. Wir werden einige sehr schöne Quartiere und Aussichtspunkte von Basel erleben.

Wir werden uns um 09:45 Uhr am Ende der Hauptpasserelle des Bahnhofs SBB Richtung Güterstrasse vor dem Media Markt treffen. Wir gehen zuerst durchs Gundeldingerquartier bis zu unserem ersten Höhepunkt, der Bettlerhöhle. In einer Nagelfluhwand, die älter als die Gletscherzeit ist und im Rahmen der Absenkung der oberrheinischen Tiefebene freigelegt wurde, haben schon früh, vor Jahrtausenden, Jäger in Vertiefungen und später Höhlen übernachtet oder Kulthandlungen ausgeführt. Wir gehen danach weiter im Wald hinter der Rudolf Steiner-Schule über den Jakobsberg (eine ehemalige Besitzung des Siechenhauses St. Jakob) zum Wasserturm. Hier werden wir unser Mittagessen einnehmen, die weite Aussicht geniessen und bei guter Fernsicht und je nach zeitlichen Verhältnissen den Turm besteigen (Kosten Fr. 1.- in Münz oder Twint). Da wir auf dem Bruderholz keine geeignete Feuerstelle gefunden haben, können wir dieses Mal keine Würste braten. Danach geht es weiter durch das schöne Bruderholzquartier mit Einfamilienhäusern und Gärten und weiteren Aussichtspunkten (die Batterie, die Buremichelskopf-Anlage und die grosse landwirtschaftliche Fläche Acht Jucharten) zur St. Margarethenkirche. Hier geniessen wir den Blick über die Stadt mit dem Münster und den beiden weiteren ehemaligen Klausen auf dem Tülliger Hügel und der Chrischona. In der Kirche selber werden wir wie gewohnt unsere Besinnung abhalten. Danach geht es weiter bergab durch den Margarethenpark und weiter an einigen Orten vorbei, die in der Kindheit von Pierre wichtig waren: Die Bethel-Kapelle und ein Schaufenster am Winkelriedplatz.  Und schon sind wir an unserem Ziel, der hinteren Passerelle des Bahnhofs, wo wir uns verabschieden werden.

Die Angaben zur Wanderung: Strecke gut 8km, Anstieg und Abstieg total 90m, Gehdauer ca. 2:15 Std., vielfach Strassenbelag, Mergelwege.

Inhaltlich werden wir uns mit einem Aspekt zum Jahresthema ‚Altern‘ auseinandersetzen: Was hat sich in der sozialen Einbettung von alten Menschen in den letzten Jahrzehnten verändert und wie wirkt sich das heute aus? Wie haben Personen in der Bibel, speziell im Alten Testament, ihr Alter erlebt?

Wir freuen uns, viele von Euch wieder zu sehen.

Herzlich grüssen Euch

Pierre und Peter

P.S.: Achtung! Auf unserem Weg kreuzte uns ein riesenlanger Dinosaurier. Zum Glück handelte es sich um einen Pflanzenfresser. Doch wer weiss ….