Anlass vom 29. März 2025
Hallo
Am 29. März haben wir uns im Rahmen der Männer-Bewegung seit dem Frühjahr 2009 zum 63. Mal getroffen. Der Start war nicht sehr verheissungsvoll, nieselte es doch beständig. Doch die Meteorologen sollten recht haben: der Regen hörte gegen Mittag auf; die Sonne wurde jedoch nie sichtbar. Dennoch waren wir zehn unerschrockene Männer, die sich auf den Weg machten. Beim Eingang von Diegten war der Start unserer Wanderung. Doch halt: hier standen auch schon die ersten Fremdlinge, erratische Blöcke, die der Rhonegletscher während der Eiszeit vom Wallis her in die Nähe transportiert hatte. Auf dem weiteren Weg sahen wir mehrfach erratische Blöcke (oder ist es doch Kalkstein aus der Umgebung? Oder fand der Granit auf anderem Weg an seinen aktuellen Standort? Diese Fragen kann niemand gewiss beantworten; die These, dass der Gletscher sie einmal mit sich bis hierher getragen hat, ist die Wahrscheinlichste). Der Weg führte uns ins Isetal mit dem Hof Wieseli und hoch nach Langgarbe. Hier, in der Weggabelung, fanden sich wieder erratische Blöcke. Und nicht weit davon weg, am Rande des Waldstückes Wänge mit Blick auf den Hof Ebnet, konnten wir einen schön eingerichteten Picknickplatz benutzen für unser Mittagessen. Die Zeit wurde zu angeregten Gesprächen über das Gehörte oder persönliche Angelegenheiten genutzt.
Auf dem Weg bis hierher hörten wir nämlich etwas zum Thema ‚Alt werden‘ und zwar zu den körperlichen Aspekten. Es lässt sich nicht leugnen, dass im älter und alt werden die Kräfte nachlassen, der Beleibtheitsgrad am Bauch eher zunimmt, Gehör und Sehkraft sich verändern und nachlassen und auch das Gleichgewicht nicht mehr so sicher ist, dass irgendwann die Sturzgefährdung zunimmt. Oft gesellen sich diverse Gebresten, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen dazu. Dies sind Folgen davon, dass unsere Lebenserwartung sich seit 120 Jahren etwas mehr als verdoppelt hat. Unsere Natur ist so angelegt, dass wir bis zum 30.-40. Lebensjahr Kinder zeugen und aufziehen können, bis sie selbständig werden. So kann eine Frau 13x im Jahr schwanger werden (bei den Tieren ist es häufig 1-2x im Jahr). Die Prozesse, die die Fruchtbarkeit steuern, führen im Alter zu Abnutzung, was durch chronische Krankheiten noch verstärkt wird. Unsere genetische Ausstattung hat einen Einfluss auf unser Alter, aber auch unsere Lebensweise: eine Ernährung, die sich vermehrt an der Küche unserer Grosseltern orientiert (weniger Zucker, weniger Obst, weniger leicht verdauliche Kohlehydrate, mehr Gemüse, langsamer verdauliche Kohlehydrate und genug Eiweiss und Fett), genug Bewegung (die Muskeln erzeugen beim Bewegen anti-entzündliche und Schmerz-stillende Stoffe!), genug soziale Kontakte, Nutzung von Hilfsmitteln zur Verbesserung von Sehkraft und Gehör und genug Schlaf.
Daneben haben wir auch verschiedenes gehört zum Thema der geologischen Epoche genannt Quartär, die von Eiszeiten geprägt war. Überbleibsel der damaligen Gletscher fanden wir nun an Wegrand als erratische Blöcke.
Nach der Stärkung gingen wir weiter, hinunter zum Bennwilerbach und auf der alten Landstrasse entlang von Hecken zu Werkhof von Bennwil. Hierher war eine grössere Sammlung von erratischen Blöcken aus dem Gemeindegebiet zusammengetragen worden. Auch entlang der Hauptstrasse fanden sich immer wieder solche Steine. In der Nähe der Kirche ist ein Denkmal für Carl Spitteler, Lehrer, Lokalpolitiker und Vater des bekannten Schriftstellers, das mithilfe eines erratischen Blockes gebildet wurde. In der Kirche versammelten wir uns zu unserem Moment der Besinnung, der auch von der begonnenen Vorpassionszeit geprägt war. Im Pfarrgarten fanden wir zwei weitere erratische Blöcke. Nun ging es weiter auf der alten Strasse nach Diegten ins Bruggtal (das nun mit der Inertstoffdeponie aufgefüllt wird), am Hof Ebnet vorbei nach Oberdiegten. Auf dem Weg sahen wir zwei Höhepunkte zu unserem geologischen Thema: ein erratischer Block, der von seinem Volumen her schon einem Findling entspricht (mehr als 1 Kubikmeter gross) beim Hof Bruggtal und ein kleiner erratischer Block im Garten des ehemaligen Wegmachers von Diegten.
In Oberdiegten verabschiedeten wir uns voneinander, denn unsere Wege trennten sich bereits.
Unsere nächste Wanderung am 24. Mai wird uns nach Basel führen, geologisch in die Zeit des Tertiärs mit Nagelfluhgestein und zur dritten ‚Stadtheiligen‘, der St. Margaretha auf dem nach ihr benannten Hügel mit Kirche. Alle sind dazu herzlich eingeladen.
Herzlich grüssen Euch
Pierre und Peter