Anlass vom 23. April 2016

Hallo Freunde

Mir scheint, dass die Zeit nur so vorbeirast, so wie wir es in den letzten Tagen in unseren Bächen nur so rauschen sahen und hörten. Darum berichte ich erst jetzt von unserer letzten Wanderung vom 23. April.

Ich habe mich sehr auf diese Wanderung gefreut, denn diese Ecke des Baselbiets kenne ich schlecht. Doch der Wetterbericht kündigte gerade über die Mittagszeit eine längere Zeit mit heftigen Regenfällen an. Darum starteten wir doch mit etwas gemischten Gefühlen. In Pratteln war der Himmel bewölkt und zwischendurch gab es sonnige Stellen. Wir wanderten durch den alten Dorfkern von Pratteln, hatten einen kurzen Blick um und in die Kirche und schon ging es an der Flanke des Adlerbergs hoch, zuerst vorbei an Gärten mit wunderbar blühenden Sträuchern und Stauden, dann dem Waldrand entlang zum kleinen Übergang nach Frenkendorf. Vorher war der Blick nach Pratteln, die Rebberge und gegen die Chrischona hin frei, nun tauchte Frenkendorf und Füllinsdorf auf. An diesem Punkt hatten wir unseren ersten Halt und erfuhren einiges über die Sinnesorgane, mit denen wir wahrnehmen und das Wahrgenommene auch für wahr nehmen. Doch unsere Sinne filtern viele Eindrücke aus und lassen nur einen Bruchteil davon in unser Bewusstsein einfliessen. Zudem hat unser Gehirn das Bedürfnis, gerade in Momenten, die stark emotional geladen sind, verpasste Informationen zu ergänzen, ohne dass dies wahrgenommen worden war. Mit diesen Eindrücken gingen wir weiter. Beim nächsten Sattel, wo der Blick sich nun nach Liestal und den Liestaler Aussichtturm hinwendete, machten wir nochmals Halt. Hier betrachteten wir den Begriff Wahrheit ausgehend von der Szene, als der gefangene Jesus vor Pilatus im Einzelverhör war. Jesus antwortet Pilatus, dass er König eines unsichtbaren Reiches sei und in dieser Welt ein Zeugnis für die Wahrheit sei. Pilatus als gewiefter Politiker kennt aber nur die situationsgebundene Wahrheit und wischt die Antwort Jesu unter den Tisch. Auch diesen Gedanken liessen wir einige Zeit, um sich in uns zu senken. Und bald waren wir entlang der Höhe schon im Bienenberg angelangt, bisher ganz im Trockenen. An der Feuerstelle begann ein feiner Nieselregen, der unser Mittagsfeuer jedoch nicht beeinträchtigen konnte, so dass wir zu warmen Würsten kamen. Auf dem Weiterweg nach Liestal war der Weg wieder trocken und wir genossen die blühende Natur mit den Augen und auch mit der Nase und den Ohren (Mit denen eher die pfeifenden Vögel.). Wieder kamen wir durch schöne, zum Teil alte Gärten bis zum Bahnhof Liestal. Wir wandten unsere Schritte der katholischen Bruder Klaus-Kirche zu, um den Anlass mit einer Besinnung und Liedern zu beschliessen. Als wir wieder nach Draussen kamen, erlebten wir gerade noch den Schluss eines sehr heftigen Regenfalles. Doch bis zum Bahnhof war es glücklicherweise nicht weit. Wir staunten darüber, wie sich das Wetter so an unsere Wanderung angepasst hatte. Hier am Bahnhof verabschiedeten wir uns nach dieser an Eindrücken und Gesprächen reichen Zeit.

An diesem gefällten und zersägten Baumstamm blühen noch Kirschen. Was gilt hier? Tod oder Leben? Was sehen wir zuerst?

Wir werden uns am 18. Juni zur nächsten Wanderung wieder sehen.

Herzlich grüssen Euch

Pierre und Peter

Vorschau Anlass vom 23. April 2016

Hallo

Pierre und ich waren heute unterwegs, die nächste Wanderung der Männer-Bewegung zu rekognoszieren. Wir werden nach der Begrüssung am bekannten Ort hinter der Kantonalbank Sissach mit der Regiobahn S3 um 10:03 nach Pratteln fahren (Liestal ab 10:10, Gleis 3). Dort gehen wir zuerst durch das Dorf und finden unbekannte Ansichten dieses Industriestandortes: eine Kirche umgeben won einer Mauer, in die alte Fachwerkhäuser integriert sind, alte Bauernhäuser und schön angelegte Gärten. Dann geht es hoch am Waldrand dem Adlerberg entlang. Hier gewinnen wir einen Blick auf die Hauptstrassen-fernen Wohnquartiere und die Rebberge in Pratteln. Auf der Höhe zwischen der Spitze des Adlerbergs, der Madlenhöhe, und dem Attenberg (Wir sind dort ziemlich genau über dem Schnellzug-Tunnel der Bahn) wendet sich der Blick Frenkendorf und Füllinsdorf zu. Weiter geht es flacher wieder dem Waldrand entlang und dann auf der Krete über dem Röserntal über offene Weiden zum Bienenberg. Hier, bei der Bibelschule und dem Hotel der Mennoniten, gibt es Feuerstellen, an denen wir unser Mittagessen zubereiten werden. Diese Feuerstellen verdanken wir übrigens auch Hanruedi Rüfenacht, der bis vor Kurzem auf dem Bienenberg gewirkt hat. Nach dieser Rast geht es weiter durch den Wald in die letzten Wohnquartiere von Liestal im Röserntal und dann immer wieder dem Waldrand entlang ins Bintal hinter der psychiatrischen Klinik und unweit der römischen Villa, durch den Tierpark und die Munzachstrasse zum Bahnhof Liestal. Hier ist noch nicht fertig. Wir werden noch eine Zeit der Besinnung finden in der Bruder Klaus-Kirche an der Rheinstrasse. Danach werden wir uns verabschieden oder wieder nach Sissach fahren.

Pierre und ich haben die sehr abwechslungsreiche Wanderung genossen und hatten Zeit, einander vieles zu erzählen. Und die Ausblicke auf Pratteln, Frenkendorf und Liestal zeigten ungewohnte Seiten dieser Ortschaften. Ich hoffe, ich habe Euch richtig gluschtig gemacht, dabei zu sein am Samstag, dem 23. April.

Wir freuen uns, diese Wege mit Euch zusammen erwandern zu können und auch auf die vielen interessanten Gespräche mit Euch. Das Jahresthema, das wir uns dieses Jahr gestellt haben, heisst ‚Meine Vision für mich‘ und wir werden uns mit den Aspekten ‚Wahr-nehmen und Wahrheit‘ auseinandersetzen.

Herzlich grüssen Euch

Pierre und Peter